Wahlprüfsteine – Kultur in Bamberg 2020
Was sind Wahlprüfsteine?
Als Wahlprüfsteine werden vorwiegend in Deutschland und Österreich Anfragen von Interessenverbänden und die darauf erfolgten Antworten der befragten Parteien/Kandidat*innen bezeichnet, die vor Wahlen oder anstehenden politischen Entscheidungen veröffentlicht werden und die politische Entscheidungsfindung beeinflussen sollen. Die Deklaration als Prüfsteine und nicht als Forderungen soll die (partei-)politische Unabhängigkeit der Lobbyorganisation betonen.
[Quelle: wikipedia]
Was ist das Ziel von Wahlprüfsteinen?
Wahlprüfsteine sollen Wähler*innen zur Orientierung vor der Wahl dienen; ein*e Wähler*in kann versuchen, aus den gestellten Fragen und den von einer Partei bzw. Liste oder einzelnen Kandidat*in gegebenen Statements (in welchem Maße sie die Fragen beantworten sei dahingestellt) Schlüsse zu ziehen, in welchen Punkten die Positionen einer Partei mit der jeweiligen Lobbyorganisation übereinstimmen. Es können Mutmaßungen oder Prognosen angestellt werden, was diese Partei (falls sie in der nächsten Regierung vertreten ist) möglicherweise hinsichtlich dieser Position(en) tun oder lassen wird.
[Quelle: wikipedia]
Warum wurden die Wahlprüfsteine – Kultur in Bamberg erstellt?
Es ist von zahlreichen Akteur*innen der Bamberger Kultur in den letzten Jahren evtl. Jahrzehnten ein Lethargie der Stadt bzgl. der Wertschätzung des Kultur festzustellen. Dies steht im Kontrast zur Benennung der Stadt als eine Kulturstadt! Neben dem Welterbe ist es zentral für das Wohlbefinden der Bamberger*innen, dass es eine virulente Kulturszene in der Stadt gibt. Zahlreiche Interessen dieser Szene werden von Seiten der Stadt nur wenig wahrgenommen bzw. in konkretes Handeln umgesetzt. Daher entschloss sich der Franz KAfkA e.V. in Kooperation mit kontakt – das Kulturprojekt und der IG freie darstellende Künste die Wahlprüfsteine Kultur zu erstellen. Aus den gegebenen Antworten oder den von einigen Kandidat*innen, Listen oder Parteien ausbleibenden Antworten kann jede*r Wähler*in Rückschlüsse ziehen. Außerdem ermöglicht die Veröffentlichung der Antworten vor allem den Akteur*innen der Kulturszene das kommende politische Handeln mit den getroffenen Aussagen zu vergleichen und die Kandidat*innen auf getroffene Aussagen festzunageln.
Wie wurden die Wahlprüfsteine erstellt?
Die neun Fragen beinhalten bewusst keine Forderungen. Diese können nun daraus abgeleitet und gestellt werden. Im Dezember wurden die Fragen an alle bei der Kommunalwahl antretenden Parteien und Listen mit der Bitte um Weiterleitung an die jeweiligen Kandidat*innen gesandt. Bis zum 31. Januar 2020 war es möglich diese Fragen zu beantworten. Untenstehend werden alle eingegangenen Antworten nach Parteien bzw. Listen und nach Eingangsdatum aufgelistet veröffentlicht. Der Franz KAfkA nimmt keine Bewertung der gegebenen Antworten oder ausbleibenden Antworten vor. Diese können von den Wähler*innen bzgl. ihrer Wahlentscheidungen selbst vorgenommen werden. Außerdem können die gegebenen Antworten von jeder und jedem Interessierten verbreitet und genutzt werden.
Wahlprüfsteine - Der Fragenkatalog
Neun Fragen Wahlprüfsteine – Kultur in Bamberg
- Welchen Stellenwert hat für Sie die freie Kunst- und Kulturszene Bambergs?
- Welchen Stellenwert hat für Sie die institutionelle Kunst- und Kulturszene Bambergs (z.B. ETA Hoffmann Theater, Bamberger Symphoniker, Museen der Stadt Bamberg…)?
- Glauben Sie, dass die Stadt Bamberg für freischaffende Künstler*innen eine attraktive Stadt ist?
- Wie sehen Sie die Rolle der Kultur bei einer Veränderung des Tourismus in Bamberg im Hinblick auf einen nachhaltigen Tourismus und evtl. eine Zielgruppenverschiebung zu kulturinteressierteren Gästen?
- Halten Sie die Höhe und den Zuschnitt der Kulturförderung (jährlich ca. € 225.000,-) für ausreichend? Bzw. wer sollte aus diesen Mitteln finanziert werden?
- Denken Sie, dass es sinnvoll wäre kulturelle Zwischennutzungen von Leerständen zu ermöglichen bzw. zu vereinfachen oder diese sogar zu befördern?
- Denken Sie, dass die Schaffung von künstlerischen und kulturellen Freiräumen im Hinblick auf die Stadtentwicklung sinnvoll wäre?
- Derzeit existieren zwei potenzielle Orte mit sehr unterschiedlichen inhaltlichen Ideen im öffentlichen Diskurs. Es handelt sich um Lagarde (Post-, Reithalle und einen Kulturhof) und das Kesselhaus. Denken Sie es ist sinnvoll sich auf eines der beiden Areale zu beschränken oder halten Sie es für möglich zwei sehr unterschiedliche Kulturorte zu ermöglichen?
- Wird von Seiten der Stadt genug für die (freie) Kulturszene getan (wir bitten Sie zu den aufgeführten Interessensgruppen bzw. Sparten einzeln etwas zu schreiben)?
– freie Theaterschaffende
– Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate)
– Clubs
– Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten)
– Film- und Kinolandschaft
– Kreativwirtschaft
– Literaturlandschaft
– Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?)
- Hier haben manche Kandidat*innen frei eigene Standpunkte zum Thema „Kultur in Bamberg“ ausgeführt.
Grünes Bamberg
Markus Schäfer
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst ist mir persönlich sehr wichtig. Sie bereichert das kulturelle Leben Bambergs und ist zugleich Motor für die gesellschaftliche Entwicklung. Sie ist im Idealfall zudem kritisches Korrektiv und birgt ein künstlerisch-innovatives Potenzial, ohne das Bamberg sehr viel ärmer wäre. Die freie Szene deckt außerdem Themen ab, die in den etablierten Institutionen nicht vorkommen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Als Oberzentrum hat Bamberg die Aufgabe, ein ständiges kulturelles Angebot bereit zu stellen. Eine lebendige und breite Kulturszene braucht die großen Institutionen genauso wie die vielen kleinen Kultureinrichtungen. Es ist begrüßenswert, wenn sich die Institutionen stärker öffnen und die freie Szene durch Kooperationen z.B. bei der Nutzung von Räumen profitieren könnte.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ja, denn die Bevölkerung in Bamberg ist beim Thema Kultur erstaunlich offen und nimmt erfreulicherweise das Angebot der freien Szene sehr gut an. Leider fehlt es aktuell an einer attraktiven Infrastruktur und insbesondere mangelt es an Räumen für Aufführungen und Proben. Etwas mehr Wertschätzung und aktive Unterstützung der freien Szene durch die Entscheidungsträger der Stadt können sicher nicht schaden.
Zu 4 – Tourimus) Die freie Szene bringt Besucher*innen nach Bamberg, die nicht nur die Bierkultur feiern wollen. Bamberg kann sicher durch eine strukturelle Förderung der freien Szene für Kulturtourismus attraktiver und insgesamt vielfältiger werden, allerdings gehe ich nicht davon aus, dass es zu einer nennenswerten Zielgruppenverschiebung kommt. Ich persönlich sehe die Kulturorte eher als wichtige und authentische Nischen für Einheimische im oft überfüllten und manchmal etwas dösigem Bamberg.
Zu 5 – Kulturföderung) Der Etat für die freie Szene ist viel zu gering. Ziel sollte sein, dass wie beispielsweise in Leipzig 5 % des gesamten städtischen Kulturetats (ca. 500.000 €) der freien Szene zur Verfügung stehen. Auf der Wunschliste ganz oben steht bei grünes Bamberg ein Haus der zeitgenössischen Künste sowie ein soziokulturelles Zentrum für Bands, Tanz- und Theaterensembles etc.
Zu 6 – Zwischennutzung) Auf jeden Fall, vor allem, da es einen erheblichen Mangel an entsprechenden Räumen gibt. In der Praxis zeigt sich, dass beabsichtigte Zwischennutzungen auf große Vorbehalte stoßen. Hier ist es hilfreich, wenn Politik und der Verwaltung das Ganze wohlwollend behandeln. Ein professionelles Leerstandsmanagement kann dazu beitragen, Vermieter und Kulturschaffende zusammen zu bringen.
Zu 7 – Freiräume) Unbedingt. Ein breitgefächertes kulturelles Angebot ist immer eine Bereicherung. Auch bei der Stadtteilarbeit sollte das Thema Kultur selbstverständlich sein und immer mitgedacht werden. Die Kultur könnte insbesondere bei der Entwicklung des Lagarde-Areals eine wichtige Rolle spielen. Dort sollten Bereiche ohne große bürokratische Hürden für künstlerische und kulturelle Ideen nutzbar gemacht werden.
Zu 8 – Kesselhaus/ Lagarde) Da es in Bamberg an Experimentierräumen fehlt, sollten mittelfristig beide Ideen umgesetzt werden, zumal es sich um sehr unterschiedliche Konzepte handelt. Das Kesselhaus sollte ähnlich wie bisher vor allem als Haus für die zeitgenössische Bildende Kunst umgesetzt werden, dass jedoch auch von den qualitätsvollen Angeboten anderer Sparten profitieren kann. Auf dem Lagarde-Areal sollte dauerhaft ein soziokulturelles Zentrum etabliert werden.
Zu 9) Theater: hier fehlen insbesondere bezahlbare Auftrittsorte und Proberäume für die freie Szene. Die Ungerechtigkeiten bei der Förderung müssen angegangen werden.
Musik: viele Bands haben keine Proberäume und Auftrittsmöglichkeiten sind so gut wie nicht mehr vorhanden. Auch hier benötigen die Akteure aktive Unterstützung der Stadt.
Clubs: ein komplexes Thema, da es hier u.a. um Lärmschutz geht. Es müssen zunächst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können. Zu klären ist auch, wie eine aktive Unterstützung von Club-Betreiber*innen aussehen könnte.
Bildende Kunst: es gibt kaum Ausstellungsmöglichkeiten und keine Galerie-Szene. Künstler*innen sind auf ein Ausstellungshonorar angewiesen, dass es noch nicht gibt.
Film: Bamberg steht mit den beiden Programmkinos Odeon und Lichtspiel sowie den Kurzfilmtagen gut da. Ohne weitere Unterstützung droht hier aber mittelfristig eine Lücke.
Literatur: Die Promiveranstaltung BamLit bekommt viel Geld, aber leider tritt die regionale Szene dort nicht in Erscheinung.
Fazit
Bei allen Defiziten und Problemen ist es wichtig, die einzelnen Bereiche nicht gegeneinander auszuspielen. Und um die gesellschaftlichen Probleme zu lösen, brauchen wir nicht nur einen wachen Verstand und eine kluge Politik, sondern vor allem auch die Kunst und ihre subversiven, befreienden und aber auch identitätsstiftenden Kräfte.
Iris Fischer
Zu 1 – freie Kultur) Sie ist für mich selbst sehr wichtig – ich bin als Kunst- und Kultur-Genießerin zu 80 % bei Veranstaltungen der freien Szene, weil ich ihre Buntheit und Spielfreude, die feinsinnige Klugheit und Ausdrucksstärke, ihre hohe Kreativität und Gestaltungsfähigkeit so sehr mag. Und ich bin – egal ob Theater, Musik, Bildende Kunst – jedes Mal wieder verblüfft über die hohe Professionalität aller Beteiligten. Für die BambergerInnen finde ich sie ebenfalls extrem wichtig, und das nicht nur als BesucherInnen / ZuhörerInnen / ZuschauerInnen / GenießerInnen des breiten Angebots. Die freie Kunst- und Kulturszene ist auch für die individuellen Entwicklungs-, Entfaltungs- oder einfach Entspannungs-Möglichkeiten aller BambergerInnen wichtig, denn sie ermöglicht ein unkompliziertes Dabei-Sein, was Neues ausprobieren, sich allein oder gemeinsam ausdrücken. Zudem bietet sie allen ein unkompliziertes und oft verpflichtungsfreies Mitwirkenkönnen und Anregen von Reflexion und Weiterentwicklung unserer Stadt und unserer Gesellschaft.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Hoch, da ich generell kunst- und kulturinteressiert bin und die Aufführungen und Ausstellungen des letzten Jahres sehr genossen habe. Für uns BambergerInnen empfinde ich sie als eine Art „Basis-Kunst- & Kulturversorgung“ auf hohem Niveau, die aber einer kontinuierlichen Reflexion bedarf (u. A. auch: benötigt Bamberg noch mehr Skulturen?). Zudem wird die Bamberger Geschichte gepflegt und gewürdigt, und dunkle Kapitel mittlerweile geoffenbart. Die institutionelle Szene bringt Tagestouristen nach Bamberg, fördert auserwählte internationale KünstlerInnen was die Bekanntheit von Bamberg in der Kunst- und Kulturszene fördert, und hat uns neben den Antiquitätenwochen bemerkenswerte Ausstellungen sowie Skulpturen beschehrt. Zu hinterfragen ist jedoch kontinuierlich: passt das alles SO noch?
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ja und Nein…. die Szene ist groß, aufgeschlossen und vielfältig, der Zugang für Neu-Akteure und die Vernetzung einfach, die Freude am gemeinsamen Spielen & Musizieren in diversen Formationen und Formaten ist hoch – die Szene in der Stadt Bamberg an sich ist attraktiv fürs Dabei-Sein. Doch die Stadt Bamberg unterstützt dies zu wenig – in den letzten Jahren sind Auftritts- und Probemöglichkeiten entfallen, es gibt kaum bis keine Ateliers oder gar Ateliers mit günstigen Wohnmöglichkeit. Bamberg fehlt eine Art „Kulturwerkstatt oder Kulturfabrik“ wie es z.B. der Kunstpark Ost (jetzt Werksviertel), die Wiede-Fabrik, das Backstage oder das Feierwerk in München bieten. Nun mag man argumentieren, dass Bamberg nicht München wäre – richtig, die Relationen sind andere. Doch das Thema ist das Gleiche: die freie Szene benötigt mehr Raum, mehr Freiraum, mehr Unterstützung und Förderung. Und mehr Wertschätzung und echte Beteiligung der Akteure. Die Stadt Bamberg sieht aktuell weder das Potenzial, noch die vielfältigen Aspekte und „positiven Nebenwirkungen“ …. oder ist nicht willig, hier wirkliche Mitbestimmung, Beteiligung, Offenheit und Unterstützung zu leben.
Zu 4 – Tourismus) Die Kultur ist für mich der beste und größte Hebel, um einen nachhaltigeren Tourismus für und in Bamberg zu forcieren. Durch eine breite Palette klug konzipierter und entsprechend beworbener Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen könnte erreicht werden, dass Bamberg viele Übernachtungsgäste bekommt, die mehrere Tage oder wiederholt mehrere Nächte in Bamberg verbringen und wir so den Switch weg von den Tagestouristen mit „wenig bis kein Umsatz für lokale Geschäfte“ hin zu Mehrtages-Touristen mit „gutem Umsatz für lokale Geschäfte“ bekommen, was ökonomisch vorteilhaft wäre. Durch ökologisch-konzipierte Weiterbildungen und Festivals in den Bereichen Kunst & Kultur, würde zudem die nachhaltige Entwicklung Bambergs vorangetrieben.. Hilfreich dafür wären Bambergs´ Ruf als Weltkulturerbe mit einem immateriellen kulturellen Erbe, die über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannten bamberger AkteurInnen, die lokalen Gartenbaubetriebe und auch die enorm vielfältige und hochprofessionelle freie Kunst- und Kulturszene.
Zu 5 – Kulturförderung) Ich halte den Zuschuss für zu gering. Wenn ich all die positiven (Neben)Aspekte einer klugen Kulturförderung betrachte, würde ich persönlich diese im Rahmen einer „Anschub- und Aufbau-Förderung“ wesentlich höher veranschlagen, da hier auch Bildungs- u. Tourismus- u. Wirtschaftsaspekte einfließen, die einen nachhaltigen materiellen und immateriellen „Pay-Off“ erzeugen. Auch im kulturellen Bereich muss, gerade in Zeiten von Umbrüchen in Gesellschaft und Unternehmen, Wirtschaftliches mitgedacht werden. Wenn nun, wie bei uns in Bamberg, die Chance besteht, der reichhaltigen Kunst- und Kulturszene die Möglichkeit zu geben, tragende Säule von Bambergs Stadtentwicklung in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht zu werden, dann muss hier nicht nur gefördert, sondern in diese Zukunft investiert werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Auf alle Fälle! Die Politik sogar dies sogar pro-aktiv durch ein kunst- und kulturorientiertes Leerstandsmanagement fördern. Einfacher geht „ökologisch-wertvolle und ökonomisch-vertretbatre Kulturförderung“ doch gar nicht :-).
Zu 7 – Freiräume) Ja, das ist unabdingbar! Im Stadtentwicklungsplan muss ein „Kunst- & Kulturentwicklungsplan“ enthalten sein, der einen Rahmen schafft, in dem Freiräume definiert und zugesichert sind.
Dies sowohl für „Bamberg-gesamt“, als auch für die einzelnen Stadtteile. Diese müssen beteiligt sein, sodass sie mit ihren jeweiligen Akteuren eine eigene Strahlkraft entwickeln können. Was die vielen Vorteile künstlerischer und/oder kultureller Betätigung oder Teilhabe auch in den Stadtvierteln stärkt und zudem für kurze Wege sorgt (heißt: laufen, radeln…. keine Eltern-Taxis…einfache Teilhabe auch für z.B. SeniorInnen)
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich halte es für extrem wichtig, beide Kulturorte gleichzeitig zu entwickeln und plädiere dafür, darüber hinaus weitere mögliche Kulturorte auszuspähen und Zwischennutzungen oder längerfristige Nutzung zu ermöglichen. Wenn wir ein nachhaltig soziales, lebenswertes, ökologisch und auch ökonomisch gesundes Bamberg wollen, ist eine Umorientierung und ein Umdenken erforderlich, in dem Kunst- und Kultur Hauptakteure sind.
Zu 9) Als Mitglied div. Vereine und ab & zu ehrenamtliche Mit-Helferin bei manchen Veranstaltungen habe ich den Eindruck, dass manche/r Einzelne „der Stadt“ schon bemüht ist, auch die (freie) Kulturszene zu unterstützen. Was mir fehlt, ist die große gemeinsame Überschrift, die Werte- und Wollensgemeinschaft aller maßgeblichen EntscheiderInnen. Das ist für mich persönlich der Hauptgrund, weshalb die meisten der hier aufgeführten Teilbereiche unter geringer Wertschätzung & mangelhafter Mitbestimmung, Raumnot und adäquater Förderung leiden. Welche konkreten Bedarfe bestehen, was schnell – einfach – kostengünstig, und was langfristig – strategisch – aufwändiger realisiert werden kann, das muss aus meiner Sicht mit den Kunst- und Kulturschaffenden der Teilbereiche eruiert und gelöst werden.
freie Theaterschaffende: die freie Theaterszene ist superkreativ und kann alle möglichen Orte gut bespielen, so man sie lässt und unterstützt :-). Aber: es fehlt an Probenräumen.
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. formate): hier fehlen auf alle Fälle Proberäume und Veranstaltungsräume
Clubs: in den letzten Jahren mussten div. Clubs schließen, Ersatz gabs nicht, aber die Studierendenzahlen stiegen… klar fehlen Clubs!
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Bamberg hat aktuell keine Ausstellungsmöglichkeit für Großformatiges, und auch keine Ausstellungsmöglichkeiten für modernere Kunst. Die vorhandenen Möglichkeiten müssten entweder zeitlich geteilt werden (auf in die Residenz! 🙂 ) oder aber endlich mehrere Ausstellungsräume gefunden und zur Verfügung gestellt werden. Ateliers und Ateliers mit Wohnmöglichkeiten fehlen zudem. Diese könnten im Bestand gefunden und mit wenig Aufwand passend gerichtet werden. Evtl. „Cafe Sandbad“? 😉
Film- und Kinolandschaft: Das Lichtspiel mit Odeon und die Kurzfilmtage sind für mich die Highlights der Bamberger Film- und Kinolandschaft. Das Lichtspiel bietet nicht nur ausgewählte besondere Filme und internationale Filmwochen, sondern auch „Bildungs-Kino“ durch Schulveranstaltungen mit pädagogischem Begleitprogramm. Um dies bekannter zu machen bräuchte es wesentlich mehr Würdigung und Unterstützung, sowohl werblicher, kooperativer als auch finanzieller Art.
Kreativwirtschaft: hier habe ich persönlich leider keinen Einblick
Literaturlandschaft:: Bamberg ist gesegnet mit engagierten BuchhändlerInnen und unglaublichen Bibliotheken, einer Universität mit Sprach- und Literaturschwerpunkt, einigen bekannten und vielen weniger bekannten AutorInnen und klugen sowie witzigen LiteraturrezensentInnen. Mir persönlich fehlt hier die „Zusammenführung & Verbindung“. Für die breite Masse sichtbar wird „Literatur in Bamberg“ meiner Wahrnehmung nach einzig mit dem Literaturfestival, das allerdings nicht nur „Literatur“ im Programm hat. In der Literaturlandschaft ruhen bisher übersehene Schätze, die mehr Beachtung und Förderung finden müssen. Dies auch, weil Lesen & Literatur ja bekanntermaßen bilden :-).
Sonstige: Es gibt noch eine Vielzahl an Kunstschaffenden, die in keine der o.g. Teilbereiche passen, aber für einen Großteil der BambergerInnen vermutlich nicht sichtbar sind – ich denke hier u. A. an Fotografen, (Poetry) Slammerinnen, CartoonistInnen, Comic-ZeichnerInnen, Graphic Novel-Artists… Wünschenswert wäre, allen BambergerInnen mal die komplette Kunst- und Kulturszene Bambergs zu präsentieren und darzustellen. Zum großen Bereich der „Kultur“ gehören für mich aber auch die vielen Akteure aus den Sportvereinen und alle, die kulturelle Traditionen pflegen, aber unter mangelnder Sichtbarkeit leiden. Ein gutes Beispiel aus dem Sport: extrem präsent wird den BambergerInnen der Basketball mit „Brose Bamberg“ gehalten, den meisten gänzlich unbekannt ist jedoch der R. K. B. Solidarität 1911 Bamberg-Gaustadt e. V., der amtierender Deutscher Meister im 6er-Rasenradball ist.
Es gibt enormen Erkenntnisbedarf und Handlungsbedarf. Deshalb finde ich es wichtig, dass auch Menschen, die in der Kunst- und Kulturszene erfahren sind, oder sie wertschätzen und aus ideellen Gründen verstärken wollen, im Stadtrat vertreten sind.
Renate Schlipf
Zu 1 – freie Kultur) Seit über sechs Jahren engagiere ich mich bei kontakt – Das Kulturprojekt kulturpolitisch, um die Situation für die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg zu verbessern. Die Erkenntnis, dass wir als zivilgesellschaftliche Akteure bei den aktuellen Entscheidungsträger*innen der Stadt mit unseren Ideen und Forderungen nicht gehört werden und somit nicht weiter kommen, war ausschlaggebender Grund für den Stadtrat anzutreten. Die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg ist sehr groß und vielfältig. Sie bietet ganz eigene und neue Impulse. Zudem schafft sie es, verschiedenste Generationen zusammen zu bringen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene in Bamberg ist wichtig, da sie ein ständiges Angebot durch gewährleistete Finanzierung schafft. Allerdings wäre eine Weiterentwicklung der Institutionen (v.a. Museen) und vor allem eine Öffnung für die freie Szene wünschenswert. Diese könnte darin bestehen, dass Räume für die freie Szene leichter zugänglich gemacht werden (finanziell und strukturell), gezielt Kooperationen mit der freien Szene eingegangen werden und auch eine infrastrukturelle Unterstützung der freien Szene durch die bestehenden Institutionen gefördert wird.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Was die Annahme der Angebote der freien Szene angeht, ist Bamberg recht attraktiv – freie Theater, die Kurzfilmtage, kontakt, FKK, Konzerte im Pizzini etc. sind allesamt gut besucht.
Infrastrukturell ist Bamberg äußerst unattraktiv, es gibt kaum Räume für Aufführungen – weder für Bands, noch Theater, noch bildende Künstler*innen – und auch keine für Proben. Hier muss die Stadtpolitik reagieren und zeigen, dass sie ihre freie Szene, die Bamberg für viele Bewohner*innen attraktiv macht, auch wertschätzt!
Zu 4 – Tourismus) Durch eine strukturelle Förderung der freien Szene durch ein Haus der zeitgenössischen Künste und ein soziokulturelles Zentrum kann Kultur zur Veränderung des Tourismus beitragen. Durch eine Tourismusabgabe für Kultur kann diese langfristig und nachhaltig gefördert werden. Dadurch wird Bamberg vielfältiger und attraktiver für Kulturtourismus, der aber gerade in der freien Szene bereits stattfindet.
Zu 5 – Kulturförderung) Ich halte dies für eindeutig zu gering. Eine Verdopplung der Kulturförderung muss her (= 5% des gesamten städtischen Kulturetats). Davon profitieren soll die freie Szene in allen Ausprägungen. Ich denke, dass eine strukturelle Förderung in Form von Räumlichkeiten und ein Zuschuss in der Höhe von Personalkosten für ein Haus der zeitgenössischen Künste sowie ein soziokulturelles Zentrum notwendige Schritte sind.
Zu 6 – Zwischennutzung) Da Räume für Kultur sehr rar sind, wäre es sehr wünschenswert, wenn Zwischennutzungen (auch über mehrere Jahre durchgehende) befördert würden. Dem sollte vonseiten der Politik und der Verwaltung wohlwollend und befürwortend begegnet werden, bspw. durch die Einrichtung eines Leerstandsmanagements. Aus der Arbeit mit kontakt – Das Kulturprojekt/-festival weiß ich, dass Leerstandsbespielung sehr aufwendig ist, aber gleichzeitig eine gute Lösung darstellt, um bestehende räumliche Engpässe für die freie Szene zu entspannen. Gleichzeitig führen kulturelle Zwischennutzen zu einer Aufwertung von Gebäuden und Räumen.
Zu 7 – Freiräume) Im Rahmen der Quartiersentwicklung muss Kultur m.E. selbstverständlich mitgedacht werden. Durch das Schaffen von Freiräumen Ideen und Dynamiken entstehen, an die vorher kein*e Planer*in denken konnte. Und auch für den öffentlichen Raum sollten klare und transparente Richtlinien erstellt werden, was wo möglich ist (bspw. Erba-Spitze, Hain, Kulturhof auf der Lagarde Kaserne etc.) am besten unter Abbau bürokratischer Hürden.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Da sich die Ansätze der beiden Standorte grundlegend unterscheiden, halte ich es für notwendig, beide zu realisieren. Das Kesselhaus soll als Haus der zeitgenössischen Künste v.a. für die bildende Kunst und qualitätsvolle Angebote anderer Kunst- und Kultursparten Raum bieten. Auf der Lagarde Kaserne soll ein soziokulturelles Zentrum entstehen, in dem die gesamte freie Kunst- und Kulturszene Bambergs, aber auch zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine Räume für Gruppentreffen, Büros, Proben und öffentliche Veranstaltungen finden.
Zu 9) – freie Theaterschaffende: Auftrittsorte fehlen nahezu komplett oder sind zu teuer, Proberäume sind ebenfalls gesucht, eine Theaterkarte der freien Szene wird im Schnitt mit 0,50 €, eine vom ETA-Hoffmann-Theater mit 60,- € bezuschusst.
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): viele Bands haben keine Proberäume (Hier sollte die Stadt schnell aktiv auf die Suche nach geeigneten Gebäuden gehen. Aus meiner Arbeit in der Musikzentrale Nürnberg e.V. weiß ich, dass geeignete Gebäude für Proberäume sehr schwer zu finden sind.), Auftrittsmöglichkeiten sind (außerhalb von Bars) so gut wie nicht mehr vorhanden
Clubs: hier müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können (Genehmigungen, Sperrstunde, frühzeitiges Mitdenken von Emissionschutz und Unterstützung der Betreiber*innen)
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): kaum bis keine Ausstellungsmöglichkeiten (Villa Dessauer schließt, Kesselhaus nur halbjährlich bespielbar, Galerie Hop geschlossen), ein Ausstellungshonorar in städtisch betriebenen Ausstellungen ist eine Notwendigkeit und ein Zeichen von Wertschätzung!
Film- und Kinolandschaft: die Programmkinos Odeon und Lichtspiel sind finanziell auf Kino-Preise angewiesen, Kurzfilmtage haben überregionale und internationale Strahlkraft werden aber kaum unterstützt (Raumsuche gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwerer, finanzielle Unterstützung zu gering)
Kreativwirtschaft: Es gibt das digitale Gründerzentrum, auf der Lagarde Kaserne sollen dafür noch mehr Räume entstehen. Was Musiker*innen, bildende Künstler*innen, Schauspieler*innen etc. angeht, so mangelt es – wie bereits erwähnt – an geeigneten Proberäumen, Förderungen und Auftrittsorten.
Literaturlandschaft: BamLit bekommt viel Geld und holt vor allem große Namen, die regionale Szene wird dort aber nicht mitgenommen.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?)
Die Einführung eines Kultursozialtickets wie in Nürnberg und Fürth wäre wünschenswert (s. Wahlprogramm)
Diese Verbesserungen müssen von Entscheidungsträger*innen der Stadt ernst genommen und aktiv angegangen werden.
Zu 10) Kultur braucht Raum!
Luis Reithmeier
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene hat einen hohen Stellenwert für Bamberg, da sie auf ganz andere Weise Kultur und Kunst umsetzen kann, als es institutionelle Einrichtungen tun können. Dafür, und auch für den großen Einsatz, wird sie in meinen Augen zu wenig unterstützt und gewürdigt.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene ist bedeutend für die Stadt und ihre Außenwirkung. Dabei kommen aber zu wenige Mitbürger*innen in den Genuss dieser Kultur,
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) In gewissen Punkten und an wenigen Orten ja (z.B. Villa Concordia). Es fehlen aber Freiräume wie Ateliers, Proberäume und andere Kreativflächen. Da wäre die Konversion auf der Lagarde-Kaserne eine gute Chance gewesen, um Bamberg für Freischaffende attraktiver zu machen, aber leider wurde hier dem teuren Wohnraum Vorzug gewährt.
Zu 4 – Tourismus) Die Kultur kann hierzu einen Beitrag leisten, jedoch muss immer auch die Breite der Tourist*innen bedacht werden. Es braucht daher ein breites Kulturangebot, das verschiedene Geschmäcker abdeckt, und auch Kulturangebot für jüngere Zielgruppen (z.B. Clubs) und finanziell schwächere Reisende (z.B. durch Ausweitung von ermäßigten Eintrittspreisen, kostenlosen Kulturangeboten etc.). Besonders in diesen Zielgruppen ist das Kulturangebot noch ausbaufähig.
Zu 5 – Kultuförderung) Angesichts der vielen Herausforderungen im Bereich Kultur sehe ich diese Mittel nicht als ausreichend an. Die freie Kulturszene (z.B. machbar, das Kontakt-Festival, …) werden in meiner Wahrnehmung zu wenig hierdurch unterstützt, auch bedarf es wie oben beschrieben Maßnahmen, um junge alternative Kultur zu fördern und die Angebote für mehr Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Ohr Geld wird dies schwer umzusetzen.
Zu 6 – Zwischennutzung) Eindeutig ja. Ermöglichen, vereinfachen und sogar fördern – weil es für Alle einen Vorteil hat.
Zu 7 – Freiräume) Ja. Wie beschrieben wäre die Lagarde-Kaserne hierzu geeignet gewesen, jedoch hat die bisherige Rathaus-Mehrheit diese Chance kaum genutzt und etwa keine Ateliers, Lagerräume, Gruppenräume etc. entstehen lassen. Sollten sich weitere Chancen ergeben, so will ich mich für Freiräume einsetzen. Diese sollen aber nicht nur übergangsweise entstehen, sondern in eine umfassende Entwicklung der Stadtteile eingebunden sein.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Es ist an sich möglich, beide Kulturorte zu ermöglichen. Im Kesselhaus wäre eine Nutzung für bildende Künste und als Club denkbar, die Lagarde ist ideal als Stadtteil-Kultur-Zentrum für Bamberg-Ost geeignet. Denkbar wären Konzepte wie beim E-Werk in Erlangen, wo durch verschiedene Veranstaltungsformate jeweils unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden und eine Querfinanzierung zwischen Veranstaltungen stattfinden kann – gepaart mit stärkerer Förderung durch die öffentliche Hand.
Zu 9)
freie Theaterschaffende: Es bräuchte mehr Auftritts- und Probeorte, die für alle Gruppen erschwinglich sind.
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Es bedarf dringend mehr Proberäume, auch nach der Schließung des House Of Music, und diese sollten unter Rücksicht auf die Bewohner*innen aus ganz Bamberg möglichst günstig, wenn nicht gar kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Auftrittsorte bedarf es ebenfalls in größerer Anzahl, besonders nachdem das Sound n Arts und der Morph-Club geschlossen haben.
Clubs: Es sollen neue Standorte für Clubs gesucht werden, die weiter entfernt von Wohnbebauung liegt. Die Sperrstunde ist aus wissenschaftlicher Perspektive kaum sinnvoll und soll daher durch effektivere Maßnahmen (z.B. Emissionsschutz in betroffenen Gegenden, individuell angepasste Maßnahmen in den Clubs, strengere Regularien gegenüber stark alkoholisierten Personen, …) ersetzt werden. Clubs sind zudem gleichwertig wie andere Kulturangebote und kulturelle Orte anerkannt und behandelt werden.
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Orte, um bildenden Künstler*innen Ausstellmöglichkeiten zu bieten, soll etabliert werden. Als Sofortmaßnahme soll ein Projekt „Kunst im Leerstand“ schnell Abhilfe schaffen und ein Bewusstsein für fehlende Möglichkeiten schaffen.
Film- und Kinolandschaft: In Bamberg sind zum Glück kleinere Kinos besonders groß. Dies soll auch so bleiben, indem besondere Veranstaltungen (z.B. die Kurzfilmtage, Chino, …) stärker gefördert und unterstützt werden.
Kreativwirtschaft
Literaturlandschaft: Bamberg hat viele Talente und Interessierte – aber eine Förderung findet bisher nur in sehr geringem Ausmaß statt. Poetry-Slams, Lesungen in Buchläden (als ungenutzte Kulturorte) und andere, neuartige Konzepte sollen überprüft werden.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Es gibt unzählige weitere Kulturschaffende, die oftmals auch zwischen den Dimensionen arbeiten. Diese sollen ebenfalls stärker gefördert werden, da alle Initiativen besonders und bereichernd für die Stadt sind. Eine erleichterte Antragstellung, eine Ausdehnung der Kulturförderung und eine Erhöhung des Kulturetats können dabei helfen. Noch wichtiger ist es jedoch, das Besagte auch ernsthaft angegangen wird.
Harald Rink
Zu 1 – freie Kultur) Da ich selbst schon jahrzehntelang als Teil der freien Kunst- und Kulturszene Bambergs künstlerisch und kulturpolitisch aktiv bin, ist der Stellenwert für mich selbstredend hoch.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Ich finde es toll, dass Bamberg zum Beispiel so ein herausragendes Symphonieorchester und ein Stadttheater mit eigenem Theaterensemble hat. Ich würde mir wünschen, dass diese institutionelle und die sogenannten freie Szene mehr kooperieren und sich gegenseitig befruchten können.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Attraktiv aufgrund der vorhandenen Vielfalt und Kreativität der Kulturschaffenden sowie auf das Potential an interessiertem Publikum: Ja! In Bezug auf die räumlichen und finanziellen Möglichkeiten bzw. die diesbezügliche kommunale Unterstützung: Nein
Zu 4 – Tourismus) Ich glaube kaum, dass es zu einer Zielgruppenverschiebung zu kulturinteressierteren Gästen kommt in dem Sinne, dass die bisherigen „Sightseeing“-Gäste dafür weniger werden. Aber natürlich kann eine Hervorhebung der kulturellen Vielfalt ein Gewinn für die Kulturszene sein.
Zu 5 – Kulturförderung) Nein! Es fehlt insbesondere an der Möglichkeit und in weiten Teilen des Stadtrats auch am Willen einer institutionellen und langfristigen Förderung (sozio)kultureller Arbeit.
Zu 6 – Zwischennutzung) Ohne wenn und aber: JAAAA!!!! Und nun doch ein kleines aber: dies ändert nichts an der Notwendigkeit langfristig und dauerhaft nutzbare Räumlichkeiten zu schaffen.
Zu 7 – Freiräume) Stadtentwicklung muss selbstverständlich gleichberechtigt soziale, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Belange und Notwendigkeiten berücksichtigen
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Sich auf eines der Areale zu beschränken hieße es das eine gegen das andere auszuspielen. Kulturell notwendig sind beide und finanziell machbar mit dem entsprechenden politischen Willen ebenfalls.
Zu 9) Aus meiner Sicht trifft auf alle Bereiche zu, dass es sowohl an räumlichen als auch an finanziellen Mitteln fehlt, dass nichtsdestotrotz ein erstaunlich reichhaltiges, vielfältiges und qualitativ hochwertiges Angebot existiert, das nur durch die bis zur Selbstausbeutung gehende Bereitschaft der Kunst- und Kulturschaffenden möglich ist.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): inklusive kulturelle Bildung und Kulturarbeit siehe KUFA www.kufa-bamberg.de
Erich Spranger
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene Bambergs ist vielfältig und deckt einen großen Bereich ab. Damit ist das Angebot für die Bevölkerung auch groß und die Impulse, die in die Gesellschaft getragen werden.
Besonders wichtig sind mit Angebote, bei denen man sich nicht nur als Konsument beteiligt, sondern selber künstlerisch/kulturell aktiv sein kein. Selber machen ist immer am besten.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Auch wenn ich persönlich die Angebote nur in mäßigem Umfang nutze, finde ich sie wichtig. Schön wäre es, wenn sich der instutionelle, stark geförderte Kunst- und Kulturbereich in der Stadt auch für die freie Szene öffnen würde und es zu mancher Zusammenarbeit kommen würde. Auch hier wieder mein besonderer Schwerpunkt: Menschen zu ermutigen und anzuleiten selber aktiv/kreativ zu werden. Selber machen ist besser wie konsumieren.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ich denke, dass die Angebote der freien Szene insgesamt gut angenommen werden. Eine kontinuierliche und verlässliche Unterstützung durch die Stadt wäre wünschenswert.
Zu 4 – Tourismus) Durch eine strukturelle Förderung der freien Szene durch bspw. ein Haus der zeitgenössischen Künste und ein soziokulturelles Zentrum kann Kultur zur Veränderung des Tourismus beitragen.
Zu 5 – Kulturförderung) Zu gering. Eine Verdopplung auf 500.000,- € wäre erstrebenswert (= 5% des gesamten städtischen Kulturetats). Profitieren sollte damit natürlich die freie Szene.
Zu 6 – Zwischennutzung) Prinzipiell ist das natürlich sinnvoll. Aber Ziel muss es sein eine längerfristige und verlässlichere Förderung zu geben.
Zu 7 – Freiräume) Ja, auf jeden Fall. Zugang zu Kunst und künstlerischer Selbstbetätigung sollte breit gefördert werden, gerade auch dezentral.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Beide Orte wären wünschenswert. Rein baulich werden sie ja auch unterschiedliche Kunstarten fördern und unterschiedliche Ansätze/Konzepte hervorbringen.
Zu 9) freie Theaterschaffende: Auftrittsorte fehlen nahezu komplett oder sind zu teuer, Proberäume sind ebenfalls gesucht, eine Theaterkarte der freien Szene wird im Schnitt mit 0,50 €, eine vom ETA-Hoffmann-Theater mit 60,- € bezuschusst.
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): viele Bands haben keine Proberäume (hier sollte die Stadt aktiv auf die Suche nach geeigneten Gebäuden gehen), Auftrittsmöglichkeiten sind so gut wie nicht mehr vorhanden
Clubs: hier müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können (Genehmigungen, Sperrstunde, frühzeitiges Mitdenken von Emissionschutz und Unterstützung der Betreiber*innen)
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): kaum bis keine Ausstellungsmöglichkeiten (Villa Dessauer schließt, Kesselhaus nur halbjährlich bespielbar, Galerie Hop geschlossen), ein Ausstellungshonorar in städtisch betriebenen Ausstellungen ist eine Notwendigkeit
Film- und Kinolandschaft: die Programmkinos Odeon und Lichtspiel sind finanziell auf Preise angewiesen, Kurzfilmtage haben überregionale und internationale Strahlkraft werden aber kaum unterstützt (Raumsuche gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwerer, finanzielle Unterstützung zu gering)
Kreativwirtschaft: Es gibt das digitale Gründerzentrum, auf der Kaserne sollen dafür noch mehr Räume entstehen.
Literaturlandschaft: BamLit bekommt viel Geld und holt vor allem große Namen, die regionale Szene wird dort aber nicht mitgenommen.
Andreas Lösche
Zu 1 – freie Kultur) Kultur – und somit auch die freie Kulturszene – hat für mich einen hohen Stellenwert. Ich bin selbst beruflich im Kulturmanagement tätig. Gerade ihre Vielfalt macht die Kulturszene attraktiv.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Persönlich fühle ich mich in der freien / alternativen Kulturszene wohler, aber auch die institutionelle Kultur hat ihre Daseinsberechtigung. Die Symphoniker sind ein Aushängeschild Bambergs, das E.T.A.-Hoffmann-Theater hat sich in den letzten Jahren inhaltlich stark gewandelt und weiterentwickelt. Gerade beim Theater sehe ich Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der freien Szene.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Wenn man sich allein die Fördermittel ansieht, dann stellt man fest, dass großen Teilen der Politik in Bamberg die Wertschätzung für die freie Szene fehlt. Ein rein privatwirtschaftliches Literaturfestival (mit dem Feigenblatt Kinderlesungen) erhält aus dem Stand enorme Fördermittel, während andere über Jahre ums Überleben kämpfen. Da stimmt etwas nicht. Das Bamberger Publikum jedoch schätzt die freie Szene, das Kontakt-Festival ist da nur eines von vielen Beispielen.
Zu 4 – Tourismus) Eine lebendige freie Kulturszene macht eine Stadt auch für Besucher attraktiv und kann durchaus dazu beitragen, dass sich die Art des Tourismus hin zu mehr kulturinteressierten Gästen verändert. Dazu braucht es eine strukturelle Förderung der freien Szene, indem man ihr Räume und Mittel zur Verfügung stellt.
Zu 5 – Kulturförderung) Wenn man sich den Kulturetat der Stadt Bamberg ansieht, dann nimmt sich dieser Betrag äußerst bescheiden aus. Er sollte dringend erhöht werden, um zum Beispiel Räume für bildende Künstler*innen, Proberäume für Bands und Theatergruppen zu schaffen.
Zu 6 – Zwischennutzung) Durchaus! Es gibt sowieso zu wenig Raum für die freie Szene, ein gutes Leerstandsmanagement kann zumindest vorübergehend Engpässe ausgleichen helfen.
Zu 7 – Freiräume) Natürlich, je bunter das kulturelle Leben einer Stadt, desto attraktiver ist sie.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Warum nicht beide Kulturorte verwirklichen? Die im Raum stehenden Ideen sind sehr unterschiedlich, es wäre sinnvoll, beide weiter zu verfolgen.
Zu 9)
Theater: Wieder wäre ein Vergleich angebracht: Im Gegensatz zum institutionellen E.T.A.-Hoffmann-Theater tendiert hier die Förderung gegen Null, an Proben- und Auftrittsorten mangelt es. Allerdings sollte man auch nicht die einzelnen Akteure (E.T.A. – freie Szene) gegeneinander ausspielen.
Musik: Proberäume für Bands sind Mangelware, Auftrittsorte fehlen schier gänzlich, hier besteht ein enormer Handlungsbedarf.
Clubs: Die Schließungen der letzten Zeit zeigen das Malheur, es braucht dringend neue Clubs, bei denen dann gewährleistet sein muss, dass es zu keinen Konflikten mit der Nachbarschaft kommt.
Bildende Kunst: Auch hier sieht es nicht viel besser aus, Ausstellungsräume fehlen fast gänzlich.
Film / Kino: Hier sieht es etwas besser aus. Mit den Kurzfilmtagen haben wir ein durchaus renommiertes Festival, allerdings ist die Förderquote nachgerade lächerlich. Odeon und Lichtspiel bieten ein tolles Programm.
Kreativwirtschaft: Mit dem DGZ ist etwas in die Wege geleitet, immerhin…
Literatur: Das Bamberger Literaturfestival als massiv geförderte privatwirtschaftliche Veranstaltung blendet die vregionale freie Szene fast in Gänze aus. Es wäre wünschenswert, wenn hier etwas jenseits von bamlit entstehen könnte.
Sylvia Schaible
Zu 1 – freie Kultur) Ich halte freie Kunst und Kultur in einer lebendigen Demokratie für sehr wichtig und unbedingt schützenswert. Ich schätze vor allem ein Kulturleben, das gesellschaftlich relevant ist, also sich mit sozialen und politischen Themen befasst.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionell gesicherte Kultur ist wichtig, aber auch immer in der Gefahr, gesättigt und träge zu werden. Deshalb sollte diese Institutionalisierung auch immer wieder überprüft werden und es sollte mehr Austausch mit freier (nichtinstitutioneller) Kultur stattfinden (Nutzung von Räumen, Infrastruktur usw.). Nach meinem Empfinden gibt es aus finanzieller Sicht eine Schieflage, insbesondere würde ich z.B. die hohen Finanzausgaben der Stadt für die Symphoniker deutlich zurückfahren wollen zugunsten einer freien Kulturszene.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Das können Sie besser beantworten als ich, denn ich bin keine freischaffende Künstlerin, ich bin ja nur Teil des Publikums. Von meiner Warte aus nehme ich ein beachtliches Angebot war, aber ich vermute, dass die Hintergründe und Rahmenbedingungen für die Kunstschaffenden selbst oft schwierig sind.
Zu 4 – Tourismus) Grünes Bamberg tritt für eine Tourismusabgabe für Übernachtungsgäste ein, deren Einnahmen dann zur Kulturförderung genutzt werden – hierfür ist aber erst noch eine Gesetzesänderung auf Landesebene nötig, gegen die sich die CSU bislang sträubt. Ein mehr an Kultur orientierter Tourismus wäre sicher nachhaltiger, weil er sich mehr auf die Stadt einlässt und nicht nur „ex und hopp“ abläuft.
Zu 5 – Kulturförderung) Dass es überprüfbare und transparente Kulturförderrichtlinien der Stadt gibt, haben die Grünen vor Jahren im Stadtrat erreicht, die Umsetzung in die Praxis lässt allerdings zu wünschen übrig, weil sie sehr statisch ist und behäbig auf Veränderungen des Kulturlebens reagiert. Ein höherer Kulturetat für Förderung der freien Kultur ist grünes Ziel. Für besonders förderwürdig halte ich die soziokulturelle Szene – und hier sehe ich auch Stadtteilarbeit als wichtigen Pfeiler an (da liegt die Finanzierung dann zusätzlich außerhalb des Kulturetats!).
Zu 6 – Zwischennutzung) Ja, unbedingt, auch das wurde von den Grünen bereits beantragt. Die Stadt könnte hier mit einem Leerstandsmanagement unterstützen.
Zu 7 – Freiräume) Man kann doch heute nicht mehr ernsthaft einen Stadtteil entwickeln wollen, ohne soziokulturelle Angebote mitzudenken, oder? Das hoffe ich jedenfalls für die Zukunft. Grüne Politik möchte solche Räume in allen Stadtteilen neu schaffen, denn Kultur und sozialer Zusammenhalt sind ohne einander nicht denkbar.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Es ist auf jeden Fall wünschenswert, sowohl das Kesselhaus als auch Kultur auf der Lagarde zu ermöglichen, gerade weil es sehr unterschiedliche Orte sind bzw. sein werden.
Zu 9) Ich bin, wie gesagt, selbst keine Kulturschaffende, daher wäre es etwas vermessen, das alles abschließend zu beurteilen. Ich habe natürlich mitbekommen, dass Kulturschaffenden Proberäume fehlen, zumal kürzlich ein ganzes Haus für Musiker*innen geschlossen wurde. Die Zuschüsse für die freie Szene sind im Vergleich zu den städtischen Institutionen sehr gering, das müsste mal genau analysiert werden und auf den Prüfstand kommen. Es wäre die Aufgabe der Politik, diese Bestandsaufnahme gemeinsam mit den Kulturschaffenden, und zwar aus allen Bereichen, zu machen.
Christian Hader
Zu 1 – freie Kultur) Sie ist wichtig, weil ich weiß, dass sich viele Menschen mit großem Herzblut für die jeweiligen Projekte einsetzen. Außerdem werden Themen abgedeckt, die in den etablierten Institutionen nicht vorkommen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Sie ist ein elementarer Bestandteil der Kulturstadt Bamberg, allerdings scheint sie sich als in sich geschlossen zu verstehen (s. Nutzung von Räumlichkeiten). Hier sollten Trennlinien zur freien Kunst- und Kulturszene durchbrochen werden.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Jein. Auf der einen Seite gibt es in Bamberg eine Art Strukturkonservatismus in vielen Themenfeldern, auf der anderen Seite ist aber gerade in den letzten Jahren viel Bewegung in der Stadtgesellschaft. Infrastrukturell braucht es mehr und geeignete Räumlichkeiten und die Wertschätzung und aktive Unterstützung der freien Szene durch die momentanen Entscheidungsträger der Stadt Bamberg entspricht nicht der Leistung der Szene.
Zu 4 – Tourismus) Grundsätzlich muss beim Tourismus mehr Wert auf Qualität gelegt werden. Hier kann die kulturelle Szene einen wichtigen Beitrag leisten. Durch eine Tourismus- oder Kulturförderabgabe kann zusätzlich zur Finanzierung beigetragen werden.
Zu 5 – Kulturförderung) Eine Erhöhung ist unbedingt wünschenswert und kann z.B. mit o.g. Kulturförderabgabe gegenfinanziert werden. Darüber hinaus sollte eine Verschiebung z.B. hin zu für möglichst viele nutzbaren Probe- und Vorführräumen stattfinden.
Zu 6 – Zwischennutzung) unbedingt. Beispiel: ehem. Maisel-Gelände.
Zu 7 – Freiräume) Ja, da dies die Sensibilität für die Nutzung öffentlicher Räume, Quartiere, etc. erhöhen würde. Meines Erachtens sollte dies quartiersbezogen geschehen, um A Dezentralität und B Win-Win-Situationen zu generieren.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Nicht nur möglich, sondern nötig, da es sich um unterschiedliche Nutzungskonzepte und Bedürfnisse handelt, die nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen (wie dies leider aktuell geschieht).
Zu 9) freie Theaterschaffende: Auftrittsorte fehlen nahezu komplett oder sind zu teuer, Proberäume sind ebenfalls gesucht, eine Theaterkarte der freien Szene wird im Schnitt mit 0,50 €, eine vom ETA-Hoffmann-Theater mit 60,- € bezuschusst.
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): viele Bands haben keine Proberäume (hier sollte die Stadt aktiv auf die Suche nach geeigneten Gebäuden gehen), Auftrittsmöglichkeiten sind so gut wie nicht mehr vorhanden
Clubs: hier müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können (Genehmigungen, Sperrstunde, frühzeitiges Mitdenken von Emissionschutz und Unterstützung der Betreiber*innen)
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): kaum bis keine Ausstellungsmöglichkeiten (Villa Dessauer schließt, Kesselhaus nur halbjährlich bespielbar, Galerie Hop geschlossen), ein Ausstellungshonorar in städtisch betriebenen Ausstellungen ist eine Notwendigkeit
Film- und Kinolandschaft: die Programmkinos Odeon und Lichtspiel sind finanziell auf Preise angewiesen, Kurzfilmtage haben überregionale und internationale Strahlkraft werden aber kaum unterstützt (Raumsuche gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwerer, finanzielle Unterstützung zu gering)
Kreativwirtschaft: Es gibt das digitale Gründerzentrum, auf der Kaserne sollen dafür noch mehr Räume entstehen.
Literaturlandschaft: BamLit bekommt viel Geld und holt vor allem große Namen, die regionale Szene wird dort aber nicht mitgenommen.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Kultursozialticket (s. Wahlprogramm)
Ursula Sowa [freie Beantwortung der Fragen]
Darf ich vom Protokoll abweichen ? Mir schnürt es bei Fragenkatalogen immer etwas die Freiheit der Gedanken ein. Deshalb antworte ich ganz frei:
Von ganzem Herzen will ich mich auf Landes – und kommunaler Ebene dafür einsetzen, dass die alternative Kulturszene und die Symphoniker , das Theater, Musikschule, Stadtbücherei und weitere traditionsreiche Kultureinrichtungen in Bamberg gefördert werden, räumlich, finanziell und ganz wichtig, auch mental. 10% dessen, was die Stadt für die etablierte Kunst ausgibt.
Räumlich: ja, Kesselhaus und Reithalle sollen unter ständischer Regie kesseln und reiten , die Konzepte müssen mit den MacherInnen entwickelt werden. Einnahmen durch Gastronomie, Gästenutzung,Kulturshops, Kulturmessen , Stadt stellt Raum , foerdert anteilig Projekte, wenn Personalzuschuss, dann gebunden an integrative Massnahmen.
Förderziele: Jugendarbeit, möglichst international, experimentell, sustainable, Teamarbeit, Projektförderung nach einem Gerechtigkeitsschluessel, Partizipation der Kulturszene.
Ich war das berufene Mitglied meiner Fraktion in der Enquetekommission “Kultur in Deutschland “ und stehe immer noch hinter diesen Zielen, die wir in der rot grünen Regierung gesetzt haben.
Als baupolitische Sprecherin meiner Fraktion im Landtag setze ich mich dafür ein, dass die Förderung in der Städtebaufoerderung auf kulturelle Aspekte erweitert wird.
Andreas Eichenseher
Zu 1 – freie Kultur) Sehr oft dienen kulturell-ästhetische Erfahrungsräume der Reflexion von Selbst sowie Gesellschaft. Die Kunst- und Kulturszene Bambergs – sowohl frei als auch institutionell – ist daher sehr wertvoll.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Siehe Antwort 1.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die Stadt Bamberg bietet als Weltkulturerbestadt eigentlich einen attraktiven Rahmen für Künstler*innen. Allerdings ist die Verteilung von finanziellen Mitteln sowie die Verfügbarkeit von Räumlichkeiten nicht den Leistungen der freischaffenden Künstler*innen angemessen und erschwert die wertvolle Arbeit.
Zu 4 – Tourismus) Kulturelle Angebote erhöhen den Anreiz, in Bamberg zu nächtigen. Dadurch verschiebt sich der Aufenthalt in Bamberg vom Tagestourismus zum Wochenendausflug – bei dem man sich mehr Zeit nehmen kann, um Bamberg zu erleben. Eine Tourismusabgabe kann dabei zusätzlich Einnahmen generieren, die u.a. der freien Kunst- und Kulturszene zugutekommt.
Zu 5 – Kulturförderung) Die Höhe ist zu gering, eine Verdopplung erscheint sinnvoll – und insb. mithilfe einer Tourismusabgabe problemlos möglich. Profitieren sollten davon freischaffende Künstler*innen und Kulturschaffende.
Zu 6 – Zwischennutzung) Eine Zwischennutzung von Leerstand wäre sehr wünschenswert. Helfen könnte dabei ein städtisches Leerstandsmanagement.
Zu 7 – Freiräume) Ja, Freiräume sollten mitgedacht werden – am besten in Absprache mit Kulturschaffenden, die einen Blick für die Vielzahl an bespielbaren Räumen/Flächen etc haben.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Beides sollte umgesetzt werden und kann dabei unterschiedliche Schwerpunkte erhalten.
Zu 9) freie Theaterschaffende: es fehlt an Spielorten, zudem ist der umgerechnete städtische Zuschuss je Ticket extrem gering
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): auch hier fehlt es weiterhin an Proberäumen, zudem auch an Auftrittsorten
Clubs: hierfür gibt es in Bamberg aktuell leider schwierige Bedingungen, die Rahmenbedingungen müssen angepasst werden
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): auch hier macht sich die Raumnot bemerkbar.
Film- und Kinolandschaft: Räume für Kurzfilmtage sind aber immer schwerer zu finden.
Kreativwirtschaft: durch Unterstützung des Landkreises sowie der Stadt (und des Freistaats) gibt es Räumlichkeiten wie das IGZ und künftig auch das DGZ.
Literaturlandschaft: Das BamLit ist auf dem regionalen Auge blind.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Auch für Volksfeste fehlt der Raum, kleinere Festivals hadern mit steigenden Auflagen.
Der neue Stadtrat sowie die neue Stadtspitze müssen v.a. neue Räume schaffen, die den verschiedenen Anforderungen gerecht werden, Rahmenbedingungen für kulturelle Nutzungen verbessern und die Mittelverteilung überarbeiten.
Florian Wächter
Zu 1 – freie Kultur) Gerade die freie Szene halte ich für immens wichtig. Junge Bands und Künstler müssen ihre Kreativität ohne äussere Zwänge ausleben können. Dafür braucht es kostenlose Räume die fair vergeben werden müssen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Diese Institutionen haben ein hohes Niveau. Dadurch sprechen sie jedoch hauptsächlich die oberen Schichten der Stadtbevölkerung an. Die Musseen müssen attraktiver werden, es muss auch Möglichkeiten geben ohne grosses Einkommen in den Genuss von Hochkultur zu kommen.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Bamberg ist eine attraktive Stadt für jedermann. Durch die Verteuerung des Wohnraums bin ich überzeugt dass Künstler*innen nicht zwingend Bamberg anderen Ballungszentren vorziehen, die durch die Größe einfach mehr Potential für die Präsentation ihrer Kunst haben. Daher muss wohnen in Bamberg günstiger werden, dies ist durch kommunale Wohnungen mit paretätischer Durchmengung bei der Vergabe zu realisieren.
Zu 4 – Tourismus) Dem Massentourismus muss ein Riegel vorgeschoben werden. Kunstinteressierte reisen selten in großen Gruppen. Daher würde ich eine Zielgruppenverschiebung begrüssen.
Zu 5 – Kulturförderung) Bei der Kulturförderung kenne ich mich nicht gut genug aus um eine fundierte Antwort zu geben. Eine wohlhabende Stadt sollte seine Kultur entsprechend fördern, statt viel Geld in Werbeaktionen des Stadtmarketings zu versenken. Hier könnte ich mir eine Umstrukturierung im Haushalt vorstellen.
Zu 6 – Zwischennutzung) Ich halte das nicht nur für sinnvoll sondern würde mich dafür sogar einsetzen wollen!
Zu 7 – Freiräume) Absolut sinnvoll. Freiräume schaffen ein ausgeglichenes Stadtbild und sind zu fördern.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Als Anwohner direkt an der Lagarde liegt mir dieses Gelände am meisten am Herzen. Es ist perfekt geeignet für Konzerte und Ausstellungen. Das Kesselhaus hat einen besonderen Charme der wie für Kunst geschaffen ist. Ich plädiere also für die Entwicklung beider Standorte.
Zu 9) freie Theaterschaffende: Theater und Bamberg gehören zusammen. Dies liegt aber nicht an den Verdiensten der Stadt sondern an den vielen engagierten Menschen. Was könnte noch alles tolles geschehen wenn die Stadtverwaltung hier konstruktiv wäre
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Es gibt kaum noch probenräume und kleine Konzert Venues mehr über hier muss dringend etwas passieren
Clubs: Mit Schließung des Morphclubs hat der wirklich letzte Nachtclub der Stadt geschlossen. Die gerissene Lücke lässt sich kaum noch schliesen. Die Sperrstunde macht Bamberg für Clubbetreiber komplett unattraktiv.
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Leider kenne ich mich hier wenig aus, also gibt es hier offensichtlich einigen Bedarf
Film- und Kinolandschaft: Das Lichtspiel und das Odeon sind Schätze die Bewahrung bedürfen.
Kreativwirtschaft: Kenne ich mich zu wenig aus.
Literaturlandschaft: Auch hier bin ich zu wenig verwurzelt um eine sinnvolle Antwort zu geben.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Ich komme orignär aus der Punk und Metal Szene. Als im Bootshaus noch Konzerte waren und die Rampe jede Menge Probenräume anbot florierten diese Szenen. Ich würde mir wünschen dass die Musikszene der statt wieder so stark wird wie sie mal war.
Zu 10) Ein 10. Habe ich nicht gefunden, aber ich würde mich freuen mit euch ein besseres Bamberg zu gestalten.
Ulrike Sänger
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene hat für mich einen hohen Stellenwert weil sie ein Merkmal für eine lebendige Stadt ist, weil sie Generationen verbindet und den Austausch fördert. Die freie Kunst- und Kulturszene bietet ganz neue und kreative Impulse.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Einen ebenso hohen Stellenwert hat für mich die institutionelle Kunst- und Kulturszene. Die hohe Qualität und das breite Angebot sind weit über die Stadtgrenzen bekannt.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Beide Kunst- und Kulturszenen haben ein großes Publikum. Für die Künstler*innen selbst kann Bamberg nicht sehr attraktiv sein, denn es fehlt in der Regel an Räumen für Proben und Aufführungen und an der Förderung durch die Stadt. (hier sei die Villa Concordia ausgenommen)
Zu 4 – Tourismus) Strukturelle und finanzielle Förderung der freien Kunst- und Kulturszene könnte sich auf den Tourismus der Stadt auswirken, die Bamberger Kulturszene wäre vielfältiger und attraktiver für alle Generationen. Außerdem kann eine Tourismusabgabe für Kultur zur finanziellen Unterstützung beitragen.
Zu 5 – Kulturförderung) Die Kulturförderung sollte verdoppelt werden. Damit könnte investiert werden in z.B. ein Haus für zeitgenössische Kunst für freischaffende, bildende Künstler*innen, zeitgenössische Musiker*innen usw. Außerdem in ein soziokulturelles Zentrum für Bands, Theater- und Tanzensembles.
Zu 6 – Zwischennutzung) Kulturschaffende brauchen Räume (für Proben und Veranstaltungen, Ateliers), deshalb ist es wünschenswert, Zwischennutzungen zu fördern. Vorstellbar wäre ein*e Leerstandsmanager*in in der Stadtverwaltung um Kontakt zu Eigentümern und Firmen herzustellen und/oder zu vermitteln.
Zu 7 – Freiräume) Bei der Stadtteilarbeit soll Kultur selbstverständlich mitgedacht werden. Stadtteilzentren sollen Orte sein, an denen es Raum für Kultur und Begegnung gibt.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Gerade weil es sich um zwei unterschiedliche Konzepte handelt, ist es notwendig, beide Kulturorte zu fördern. Dabei soll das Kesselhaus Raum für zeitgenössische bildende Kunst bieten. Auf dem Gelände der Lagarde-Kaserne soll ein soziokulturelles Zentrum entstehen, in dem auch Stadtteilarbeit möglich ist (s. auch Frage 7)
Zu 9) freie Theaterschaffende: Auftrittsorte fehlen nahezu komplett oder sind zu teuer, ebenso Probenräume
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Viele Bands haben keine Probenräume (s. Leerstandsmanagement), Auftrittsmöglichkeiten fehlen.
Clubs: Die Zahl der Clubs geht immer weiter zurück. Dieser Entwicklung muss entgegen gewirkt werden. (Clublandschaft stärker fördern, Sperrstunde neu diskutieren)
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Es gibt kaum Austellungsräume. Hier muss die Stadt vermitteln, fördern und vernetzen.
Film- und Kinolandschaft: Die Programmkinos Odeon und Lichtspiel sind ein wichtiges Kulturgut der Stadt und müssen gefördert und erhalten werden. Die Kurzfilmtage z.B. haben überregionale und internationale Strahlkraft, werden aber kaum unterstützt.
Kreativwirtschaft: Es gibt das digitale Gründerzentrum, dafür sollen auf dem Gebiet der Kaserne mehr Räume entstehen.
Literaturlandschaft: BamLit erhält viel Geld und holt Menschen mit großen Namen nach Bamberg, leider wird die regionale Szene kaum mitgenommen.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Eine soziale Teilhabe muss das Ziel auch beim Thema Kultur sein. So soll es z.B. mit dem BambergPass oder einem Kultursozialticket möglich sein, günstigeren Eintritt für Theater, Museen usw. zu erhalten.
Christiane Toewe
Zu 1 – freie Kultur) Kultur ist ein wertvolles Gut und Motor für gesellschaftliche Entwicklung.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg ist sehr groß und vielfältig. Sie bietet ganz eigene und neue Impulse zudem schafft sie es, verschiedenste Generationen zusammen zu bringen. Bildende Künster*innen wandern allerdings ab.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Hoch. Ständiges Angebot durch gewährleistete Finanzierung. Eine Weiterentwicklung der Institutionen und Öffnung für die freie Szene (Räume, infrastrukturelle Unterstützung…) ist wünschenswert und an der Zeit.
Zu 4 – Tourismus) Vom Publikum her: Bamberg*innen nehmen das Angebot der freien Szene sehr gut an. Infrastrukturell: Nicht gut. Viele Räume sind weggefallen, insgesamt gibt es zu wenig Räume für Ateliers, Aufführungen und Proben. Temporär ist es für freischaffende Künstler*innen attraktiv (bspw. Int. Künstlerhaus, Villa Concordia, wenn die infrastruktur gegeben und der Aufenthalt bezahlt ist.) Die regionalen Künstler*innen sind auf Unterstützung und Wertschätzung von Entscheidungsträgern der Stadt angewiesen. Hier gibt es Nachholbedarf. Das Kunststipendium ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Zu 5 – Kulturförderung) Durch eine strukturelle Förderung der freien Szene durch bspw. ein Haus der zeitgenössischen Künste und ein soziokulturelles Zentrum wird Kultur zur Veränderung des Tourismus beitragen. Bamberg wird attraktiver und vielfältiger für Kulturtourismus. Werbung muss verbessert werden. Durch eine Tourismusabgabe, die in Kultur investiert wird können Kulturangebote langfristig und nachhaltig gefördert werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Zu gering. Eine Verdopplung wäre erstrebenswert (= 5% des gesamten städtischen Kulturetats). Davon profitieren soll die freie Szene in allen Ausprägungen. Bspw.: In einem Haus der zeitgenössischen Künste die freischaffenden bildenden Künstler*innen, zeitgenössische Musiker*innen, etc. In einem soziokulturellen Zentrum Bands, Tanz- und Theaterensembles etc. Schaffung günstiger Atelierräume
Zu 7 – Freiräume) Da Räume für Kultur sehr rar sind, wäre es sehr wünschenswert, wenn Zwischennutzungen in dauerhafte Räume umgenutzt werden könnten. Ja unbedingt. Kultur ist Nahrung. Ohne Kultur verhungert eine Gesellschaft. Hier ist nicht nur die institutionelle Kultur wichtig. Neues muss sich entwickeln können. Quartiersentwicklung: Bei Stadtteilarbeit soll Kultur selbstverständlich mitgedacht werden. (s. Wahlprogramm „Kultur“ > „Stadtteilarbeit“). Öffentlicher Raum: klare, transparente Richtlinien für öffentliche Räume. Der entstehende Kulturhof auf der Lagarde Kaserne sollte ohne große bürokratische Hürden für künstlerische und kulturelle Ideen nutzbar sein. Den öffentlichen Raum nicht mit Autos vollstellen. Parkplätze umwandeln, Ästhetik fördern.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Da es zwei sehr unterschiedliche Ansätze sind, ist es unbedingt notwendig, beide Ideen zu realisieren. Kesselhaus: Haus für zeitgenössische Künste, Schedhallen- Schwerpunkt Bildende Gegenwartskunst, Sonstige Räume, Kesselraum, Keller… für andere Sparten offen. Lagarde: soziokulturelles Zentrum im Bamberger Osten. Lebendiges, neues Wohn- und Arbeitsviertel schaffen. Ideenwerkstatt und Experimentierraum.
Zu 9) Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): wenig Ausstellungsmöglichkeiten (Villa Dessauer nur bedingt nutzbar, Kesselhaus, großer Raum nur halbjährlich und für „kräftige“ Werke bespielbar), Ateliers fehlen, freie Werkstätten für z.B. Druckkunst fehlen. Hinführung von Kindern und Jugendlichen zur bildenden Kunst findet fast nur und dort zu wenig in den Schulen statt. ein Ausstellungshonorar in städtisch betriebenen Ausstellungen ist eine Notwendigkeit und wird bisher nicht bezahlt. Ein finanzielles Überleben von professionell arbeitenden Bildenden Künstler*innen ist nur mit hoher Selbstausbeutung und/oder Unterricht, 2. bzw 3. Job‘s zu bewerkstelligen. Engagierte Galeristen für die Künstler*innen der Region fehlen.
Film- und Kinolandschaft: die Programmkinos Odeon und Lichtspiel sind finanziell auf Preise angewiesen, Kurzfilmtage haben überregionale und internationale Strahlkraft werden aber kaum unterstützt (Raumsuche gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwerer, finanzielle Unterstützung zu gering)
Kreativwirtschaft: Es gibt das digitale Gründerzentrum, auf der Kaserne sollen dafür noch mehr Räume entstehen.
freie Theaterschaffende: Auftrittsorte fehlen nahezu komplett oder sind zu teuer, Proberäume sind ebenfalls gesucht
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): viele Bands haben keine Proberäume, Auftrittsmöglichkeiten sind so gut wie nicht mehr vorhanden
Clubs: hier müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können (Genehmigungen, Sperrstunde, frühzeitiges Mitdenken von Emissionschutz und Unterstützung der Betreiber*innen)
Literaturlandschaft: BamLit bekommt viel Geld und holt vor allem große Namen, die regionale Szene wird dort aber nicht mitgenommen.
Sonstige: Kultursozialticket (s. Wahlprogramm), Festivals … Diese Mängel müssen von den Entscheidungsträger*innen der Stadt ernst genommen werden und aktiv angegangen werden.
Sybille Reichert
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene ist das lebendige Gesicht der Weltkulturerbestadt Bamberg und sollte entsprechend behandelt werden. Bamberg sollte nicht nur mit der Blüte ihrer vergangenen Kultur sondern auch für die Dynamik ihrer jetzigen Kunstszene stehen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene ist eine Säule des Profils und der Attraktivität der Stadt. Für mich waren die Bamberger Symphoniker mit ein Grund nach Bamberg zu ziehen, als ich aus Zürich nach Franken kam. Welche Stadt der Größe kann ein solches Weltklasseorchester ihr eigen nennen? Unsere Kulturinstitutionen zu pflegen und ihnen eine lebendige Weiterentwicklung zu ermöglichen, gehört zu den vornehmlichen Pflichten der Stadtverantwortlichen, aus wirtschaftlichen wie aus immateriellen Gründen.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Als Quelle ständiger ästhetische Anregung bestimmt und sicherlich auch im Hinblick auf ein interessiertes und aufgeschlossenes Publikum, nicht aber hinsichtlich verfügbarer Flächen für eigenes Schaffen und Ausstellen/Aufführen.
Zu 4 – Tourismus) Die Kultur sollte im Zentrum des nachhaltigen Tourismus stehen. Um das Interesse an ihrer Erkundung sollten sich Tourismuskonzepte drehen, sowohl in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht.
Zu 5 – Kulturförderung) Nein. Die Frage, aus welchen Haushaltsumschichtungen eine Erhöhung finanziert werden könnte, kann ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht anmaßen beurteilen zu können. Ihr sollte aber unbedingt Priorität eingeräumt werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Ja.
Zu 7 – Freiräume) Ja. Die Attraktivität und Dynamik unserer Stadt wird durch diese weiter ausgebaut werden, gerade auch als Strukturförderung. Ein Blick nach Leipzig genügt, um zu sehen, wie diese Dynamik durch derartige Freiräume florieren kann.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Eine Diversität solcher Orte befördert ihrer Dynamik und sollte daher gefördert werden.
Zu 9) Angesichts der Rückmeldungen einzelner Freischaffender habe ich nicht den Eindruck: es fehlen Proben-, Aufführungs- und Ausstellungsräume. Immerhin ist für die Kreativwirtschaft mit dem digitalen Gründerzentrum eine Infrastruktur zur Verfügung. Aber ob diese und die Unterstützungsangebote reichen bedarf einer systematischen Erhebung, um im Sinne der Antwort auf Frage 1 eine entsprechende Dynamik und lebendige Kultur und Kreativwirtschaft zu ermöglichen.
Elke Pappenscheller
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg ist wichtig, da sie andere, neue Impulse bietet.
Sie kann es schaffen, die verschiedensten Generationen zusammen zu bringen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Auf jeden Fall wichtig
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Sie wird von Bamberger*innen sehr gut angenommen, aus dieser Sicht ist Bamberg eine
attraktive Stadt. Allerding hat sie viel zu wenig Unterstützung und Wertschätzung seitens der
städtischen Entscheidungsträger.
Zu 4 – Tourismus) Sie kann eine Veränderung hin zu einem Kulturtourismus bewirken.
Zu 5 – Kulturförderung) Diesen Betrag halt ich für zu gering. Profitieren sollte davon die freie Szene z. B. in einem
soziokulturellen Zentrum (Bands, Theater- und Tanzgruppen u.ä.)
Zu 6 – Zwischennutzung Die Stadt sollte dies auf jeden Fall fördern, die Einrichtung eines Leerstandsmanagements
wäre dafür eine gute Möglichkeit.
Zu 7 – Freiräume) Ja, hier denke ich als Anwohnerin vor allem an die Lagardekaserne und den geplanten
Kulturhof.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Man sollte beide Kulturorte ermöglichen, z.B. könnte man in der Lagarde ein soziokulturelles
Zentrum schaffen, und im Kesselhaus ein Haus für zeitgenössische Kunst.
Zu 9) Für freie Theaterschaffende fehlen Auftrittsorte nahezu komplett oder sind zu teuer,
Proberäume sind ebenfalls gesucht, eine Theaterkarte der freien Szene wird im Schnitt mit
0,50 €, eine vom ETA-Hoffmann-Theater mit 60,- € bezuschusst.
Zum Thema Musiklandschaft fehlen vielen Bands ebenfalls Proberäume (hier sollte die Stadt
aktiv auf die Suche nach geeigneten Gebäuden gehen), Auftrittsmöglichkeiten sind so gut wie
nicht mehr vorhanden
Für Clubs müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können
(Genehmigungen, und vor allem das frühzeitige Mitdenken von Emissionsschutz)
Bei der bildenden Kunst gibt es kaum bis keine Ausstellungsmöglichkeiten (Villa Dessauer
schließt, Kesselhaus nur halbjährlich bespielbar) ein Ausstellungshonorar in städtisch
betriebenen Ausstellungen ist eine Notwendigkeit.
Die Kurzfilmtage werden trotz überregionalem Ansehen kaum finanziell unterstützt. Die
Programmkinos Odeon und Lichtspiel machen sehr gute Arbeit werden aber so wenig
unterstützt, dass sie finanziell auf Preise angewiesen sind.
Des Weiteren wäre ein Kultursozialticket absolut erstrebenswert. In der Literaturszene bekommt das
BamLit viel Geld, jedoch kommt die regionale Szene nicht zum Zug, man holt stattdessen „große
Namen“.
Vera Mamerow
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Szene hat in einer Weltkulturerbestadt einen erheblichen Stellenwert.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Auch die institutionelle Kunst- und Kulturszene hat eine erhebliche Relevanz in der städtischen Gesellschaft und über sie hinaus, diese sollte mit der freien Szene aber nicht in Konkurrenz gebracht werden. Beides muss Bestand haben und ist aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Sicherlich kann sie das sein, wenn bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, z.B. die unbürokratische Übergabe von entsprechendem Raum. Die Bamberger*innen nehmen das bestehende Angebot sehr gut an, sind jedoch über die knappen Mittel und Möglichkeiten teilweise irritiert.
Zu 4 – Tourismus) Wir dürfen uns in Hinblick auf die zunehmenden Besucherströme, die ein Welterbestatus anzieht, nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen, was die Art des Tourismus angeht. Eine Massenabfertigung von großen Gruppen kann hier nicht angestrebt werden, sondern es muss vielmehr in einen kulturell wertigen und sozial verträglichen Tourismus investiert werden, in dem Besucher*innen Bambergs Seele erleben können, die nicht nur vom Schlenkerla bis zum Bamberger Reiter reicht, sondern auch die vielen kleinen künstlerischen und kulturellen Ereignisse (in welcher Form auch immer) meint, die unsere Stadt ausmachen. Ein Ort der zeitgenössischen Künste, in dem Platz für die freie Szene wäre, würde auch ein anderes Besucherklientel anziehen.
Zu 5 – Kulturförderung) Nein, die Höhe der Kulturförderabgabe müsste höher angesetzt werden, sonst wird sie von Verwaltungskosten ausgehöhlt.
Zu 6 – Zwischennutzung) ja
Zu 7 – Freiräume) Die Frage ist obsolet. Kunst und Kultur gehört zur offenen Stadtgesellschaft und ihrer Entwicklung dazu.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich denke, es muss beides möglich gemacht werden, wenn entsprechende Mittel auf politischem Wege dafür bereitgestellt werden.
Zu 9) Theater: es gibt doch kaum Möglichkeiten von Aufführungsorten.
Musiklandschaft: entzieht sich derzeit meiner Kenntnis
Clubs: Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, Sperrstunde, Emissionsgesetz, entsprechende Orte….
Bildende Kunst: städtische betriebene Ausstellungsräume? sind schon für „institutionelle Kunst“ schwierig, bisher gibt es auch für Fr. Dr. Hanemann und der Sammlung Ludwig kaum Budget bzw. nur eines, welches extrem minimalen Betrieb gewährleistet. Villa Dessauer schließt womöglich. Traurige Gleichgültigkeit seitens der Stadtregierung.
Literatur: BamLit wird gefördert, bildet aber kaum die lokale Szene ab.
Michel Pelikan
Zu 1 – freie Kultur) Einen sehr hohen, da ich selbst betroffen bin.
Zu 2 – institutionelle Kultur) wichtige Institutionen, werden aber meines Erachtens auf Kosten der freien Szene zu stark gefördert
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) teilweise
Zu 4 – Tourismus) ich glaube nicht, dass die Kultur ein wesentlicher Punkt in Bezug auf den Tourismus ist, auch nicht ein nachhaltiger.
Zu 5 – Kulturförderung) Ich halten ihn für zu niedrig. Die freie Szene (Theater, Musikveranstaltungen, Festivals) sollten stärker gefördert werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) ja, unbedingt.
Zu 7 – Freiräume) Sinnvoll und notwendig.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich halte eine Nutzung von beiden Orten für mehr als erforderlich. Und das sind immer noch zu wenige, nachdem immer mehr kulturelle Stätten geschlossen werden (Alte Seilerei, Morth Club, Sound and Arts …)
Zu 9) Nein zu beiden Punkten. Die Stadt hat in der Vergangenheit versäumt, sich da ausreichend einzubringen. Deshalb brauchen wir neue, fähige Menschen im Stadtrat, denen Kultur am Herzen liegt.
Judith Aumüller-Kirchschlager
Zu 1 – freie Kultur) Kultur insgesamt gilt mir als Lebenselixier, als Atem des Lebens und stellt für mich ein wertvolles Gut und Motor für gesellschaftliche Entwicklung dar. Für mich persönlich ist die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg von hoher Bedeutung. Sie zeichnet sich durch außerordentliche Vielfalt aus, bietet neue, individuelle Impulse und deckt auch Nischenthemen ab, die in den etablierten Institutionen wenig oder gar nicht vorkommen. Sie wagt experimentelle Formen von Kulturprojekten in jeder Sparte. Außerdem gelingt es der freien Kunst- und Kulturszene, Menschen aller Generationen zusammenzubringen zum gemeinsamen und unkomplizierten Erleben von Kultur.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Der Stellenwert der institutionellen Kunst- und Kulturszene Bambergs ist aus meiner Sicht hoch. Sie bietet ein zuverlässiges, dauerhaftes und professionelles Angebot von hoher Qualität durch gewährleistete Finanzierung. Auch gilt es, positive Traditionen wie z. B. das Stadttheater, die Bamberger Symphoniker oder die Museumslandschaft als wichtiges Kulturgut zu bewahren. Ich würde mir mehr Kooperationen der freien Szene mit der institutionellen Szene in Bamberg wünschen. Die dadurch entstehenden Synergien könnten neuen, spannenden Ideen und Projekten Raum geben und die gesamte Kulturszene weiterentwickeln und bereichern. Eine Prüfung der Möglichkeiten von zeitweiser Überlassung von Räumen bzw. infrastruktureller Unterstützung der freien Szene durch die institutionelle Szene bzw. Kulturverwaltung wäre wünschenswert.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Wenn man von der Warte des Publikums ausgeht, ganz sicher. Das Angebot der freien Szene kommt bei dem gesamten Spektrum der Bamberger Bürgerschaft gut an. Aus infrastruktureller Sicht ist die Attraktivität weniger gegeben. Das Hauptproblem sind fehlende Räumlichkeiten, sowohl für Probezwecke als auch für Aufführungen selbst. Die Herausforderungen haben sich durch die Schließung des Morph Club, des House of Music und weiterer Institutionen noch verstärkt. Auch wird die Villa Dessauer, die freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern temporär zur Verfügung gestellt wird, mittelfristig zumindest zeitweise als Nutzungsmöglichkeit wegen Renovierung ausfallen. Zwar wird die freie Szene insgesamt durch die momentanen Entscheidungsträger der Stadt wertgeschätzt und das hohe ehrenamtliche Engagement immer wieder deutlich herausgestellt. Dennoch fehlt die aktive Unterstützung der Entscheidungsträger durch Bereitstellung von Räumlichkeiten und höheren monetären Zuwendung.
Zu 4 – Tourismus) Durch eine strukturelle Förderung der freien Szene wie beispielsweise mit einem Haus der zeitgenössischen Künste und einem soziokulturellen Zentrum kann Kultur zur Veränderung hin zu einem positiveren und wünschenswerten Tourismus beitragen. Bamberg würde dadurch auch für den Tourismus attraktiver und vielfältiger. Dadurch wird Bamberg attraktiv für Kulturtourismus und seine Vielfalt insgesamt größer. Durch eine Tourismusabgabe könnte die weitere Kulturentwicklung in Bamberg langfristig und nachhaltig gefördert werden.
Zu 5 – Kulturförderung) Aus meiner Sicht ist die Förderung zu gering. Eine Verdopplung auf 500.000,- € wäre erstrebenswert (= 5% des gesamten bisherigen städtischen Kulturetats). Auch ist eine Umschichtung anderer Haushaltsmittel denkbar, jedoch nicht zu Lasten des Sozialhaushaltes. Eine weitere Quelle kann die Neugenerierung von Mitteln sein, auch durch Sponsoring oder Spenden, u.a. angeregt durch die Stadt/das Kulturamt selbst. Davon profitieren soll die freie Szene in all ihren Ausprägungen, beispielsweise in einem Haus der zeitgenössischen Künste die freischaffenden bildenden Künstlerinnen und Künstler, zeitgenössische Musikerinnen und Musiker oder in einem soziokulturellen Zentrum Bands, Tanz- und Theaterensembles, Performancekünstlerinnen und -künstler und viele weitere.
Zu 6 – Zwischennutzung) Räumlichkeiten für Kultur sind ein rares Gut, daher wäre es sehr wünschenswert, wenn Zwischennutzungen bei Leerständen von Seiten der Politik und der Stadtverwaltung wohlwollend und befürwortend unterstützt würden. Die Einrichtung eines Leerstandsmanagements wäre zwecks kultureller Belebung empfehlenswert.
Zu 7 – Freiräume) Selbstverständlich. Ein breitgefächertes, kulturelles Angebot ist immer ansprechend und eine Bereicherung in jeder Kommune. Auch bei der Stadtteilarbeit wird Kultur selbstverständlich mitgedacht. Gerade in der Quartiersentwicklung, die aktuell aktiv betrieben wird, ist die Kultur ein wichtiger Bestandteil. Den öffentlichen Gemeinschaftsraum in den Quartieren wollen wir für kulturelle Zwecke und selbst organisierte Nachbarschaftskultur nutzen und damit Stadtteil-Identität und Gemeinschaft stiften bzw. weiter stärken. In den Stadtteilen in dieser Gemeinschaft können auf diese Weise alle Menschen und Generationen von gelebter Kultur partizipieren, auch junge Familien mit ihren Kindern, auch ältere Menschen, die alleine nicht mehr gut vernetzt oder mobil sind. Im öffentlichen Raum brauchen wir klare und transparente Richtlinien für die Nutzung für öffentliche Räume. Im entstehenden Kulturhof auf der Lagarde beispielsweise sollten künstlerische und kulturelle Ideen ohne große bürokratische Hürden umsetzbar sein
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich denke, es darf keine Entscheidung für das Eine oder das Andere geben. Die Ansätze sind unterschiedlich, daher sollten beide Ideen realisiert werden. Das Kesselhaus ist geeignet als Kunstraum, als Haus für die zeitgenössische Bildende Kunst und für qualitätvolle Angebote anderer Sparten. Die Lagarde soll als soziokulturelles Zentrum und Produktionshaus neben kulturellen Veranstaltungen vielerlei Art auch Stadtteilarbeit ermöglichen. Beide Standorte sollen als Ideenwerkstatt und Experimentierräume dienen.
Zu 9) Bezüglich monetärer Unterstützung siehe Ausführungen zu Punkt 5; Bezuschussung von Seiten Stadt zu gering.
Freie Theaterschaffende: Auftrittsorte fehlen nahezu komplett oder sind zur Anmietung nicht finanzierbar, da zu teuer, auch Proberäume bzw. kleine Büros sind gesucht und schwer zu finden.
Musiklandschaft: Es sind nur sehr wenige Räume für Auftrittsmöglichkeiten vorhanden. Viele Bands haben keine Probenräume (mehr). Gerade an dieser Stelle sollte die Stadt aktiv auf die Suche nach geeigneten Gebäuden gehen.
Clubs: hier müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs (wieder) öffnen können (Genehmigungen, Sperrstunde, frühzeitiges Mitdenken von Emissionsschutz und Unterstützung der Betreiberinnen und Betreiber).
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): wenige bis keine Ausstellungsmöglichkeiten Villa Dessauer schließt wegen notwendiger, anstehender Renovierung, das Kesselhaus ist wegen Heizmöglichkeiten nur halbjährlich bespielbar, Galerie Hop ist geschlossen. Ein Ausstellungshonorar in städtisch betriebenen Ausstellungen ist unbedingt angebracht und notwendig.
Film- und Kinolandschaft: die Programmkinos Odeon und Lichtspiel sind finanziell auf Preise angewiesen, die sie jährlich wiederkehrend (!) einheimsen. Die Kurzfilmtage haben überregionale und internationale Strahlkraft und gewinnen von Jahr zu Jahr mehr Anhänger, werden aber kaum unterstützt (die Raumsuche gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwerer, die finanzielle Unterstützung ist zu gering).
Kreativwirtschaft: Es existiert bislang das digitale Gründerzentrum, auf der Lagarde-Kaserne sollen dafür weitere Räume entstehen.
Literaturlandschaft: Die regionale Szene ist eingebunden in einige Lesungen in den Buchhandlungen über den Jahresverlauf. Der deutsche Schriftstellerverband Regionalgruppe Oberfranken/Unterfranken Bamberg veranstaltet Lesungen im öffentlichen Raum. Weitere Lesungen im TiG, im Neuen Palais, im Brentanotheater, im Club Kaulberg, im Krackardt-Haus und an weiteren Standorten. Bezuschussung jeweils äußerst gering. Es existieren darüber hinaus weitere, privat organisierte und privat finanzierte Lesungen wie z.B. in der Galerie am Stefansberg. Das Literaturfestival BamLit erhält hohe Förderung und holt hauptsächlich überregionale Schriftsteller, die regionale Szene wird dort aber kaum einbezogen.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Festivals: Kontakt! Kulturfestival, Kultursozialticket: (siehe auch Wahlprogramm Punkt 8 Kultur), Seit Jahren kämpfen wir Grünen für ein Kultursozialticket, das auf eine möglichst große, gerechte soziale Teilhabe an Kultur von Menschen zielt, die über nicht genügend Geldmittel verfügen und Transferleistungen erhalten. Wir scheiterten am Unwillen der Stadtverwaltung und der Stadtratsmehrheit. Mit dem BambergPass nach Nürnberger Vorbild versuchen wir einen neuen Vorstoß. Es fehlt also nicht nur an Unterstützung der freien Szene, sondern auch an der Unterstützung von Menschen, die gerne an dieser Kultur teilnähmen und das aufgrund fehlender Geldmittel nicht können.
Diese aufgezeigten Handlungsfelder müssen von den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern der Stadt Bamberg ernst genommen und aktiv angegangen werden.
Wolfgang Grader
Zu 1 – freie Kultur) Natürlich hat die freie Kultur- und Kunstszene einen wertvollen Stellenwert in Bamberg. Sie trägt nicht nur zu einem vielfältigen Kulturangebot bei, sondern prägt sehr stark das „Kultur-Klima“ in Bamberg. Die Stadt zeigt sich als vital und lebendig. Es fühlen sich dadurch viele Menschen quer durch alle Generationen kulturell wohl.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene hat für mich ebenfalls einen wertvollen Stellenwert in Bamberg. Gäbe es nur das eine dann würde das andere fehlen. Die freie und die institutionelle Szene bereichern sich gegenseitig und leben auch durch deren Gegenpoligkeit.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Natürlich, das zeigt sich schon dadurch, dass so viele freischaffende Künstler*innen in Bamberg agieren und leben – und vor allem auch von ihrer Kunst leben wollen und in Bamberg bleiben wollen.
Zu 4 – Tourismus) Ziel der Stadtpolitik ist es, die Aufenthaltsdauer der Touristen zu erhöhen – hin zu einem Qualitätstourismus. Alle Tourist*innen, die nicht nur die wunderschöne Stadt Bamberg besichtigen wollen und deren kulinarisches Angebot, sondern auch aus kulturellen Gründen, haben meist eine längere Aufenthaltsdauer. So gesehen ist ein vielfältiges Kulturangebot ein wertvoller Beitrag Richtung nachhaltigem Tourismus.
Zu 5 – Kulturförderung) Es klingt jetzt etwas befremdlich, aber in den letzten Jahren fand tatsächlich eine kontinuierliche Erhöhung statt – die Kulturförderung für die freie Szene hat sich fast verdoppelt. Die Summe von 225.000 € entspricht nicht den realen Zahlen, sondern ist, auch bedingt durch die Welterbestiftung, über 300.000 €. Natürlich wird es immer zu wenig sein – eine Steigerung, die sicherlich wünschenswert ist, kann nur durch Umschichtung erfolgen.
Zu 6 – Zwischennutzung) Eine Zwischennutzung kann nur befürwortet werden. Es sind aber oft private Eigentümer, die überzeugt werden müssen.
Zu 7 – Freiräume) Ja, eine lebendige Stadt braucht Orte der Kreativität und der Experimente. So entsteht auch eine große Anziehungskraft für Kunst- und Kulturschaffende
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Jeder dieser zwei Orte hat seine Berechtigung, benötigt aber auch sein Profil, sein Alleinstellungsmerkmal. Für BambergOst ist das soziokulturelle Zentrum LAGARDE ein Glücksfall, wenn es gelingt, die finanziellen und räumlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Sorge bereitet mir, ob es gelingt, die Sperrzeiten so zu regeln, dass zeitgemäßes kulturelles Leben möglich ist, sonst entsteht eine Totgeburt wie in der Alten Seilerei. Und es darf auch keine Over-Sanierung stattfinden, so dass Flair verloren geht und die Raumpreise zu hoch sind.
Die ursprüngliche Idee, einen Raum für moderne Kunst zu finden lag in den Gründungsgenen des KESSELHAUSES. Jetzt ist es durchmischt von unterschiedlichster Avantgarde-Kunst.
Wir müssen äußerst wachsam sein, dass beide Orte nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Ich sehe die Freie Kultur- und Kunstszene als starken Wirtschaftsfaktor für Bamberg an – nicht in erster Linie aus monetären Gründen, sondern um junge kreative Menschen in Bamberg zu halten und somit Betriebe und Firmen nachhaltig, in Zeiten des Personalmangels, zu halten und einer Abwanderung in die großen Ballungszentren Nürnberg / München entgegenzuwirken.
Zu 9) freie Theaterschaffende: Es ist ein Spiel der freien Kräfte – Projektförderung durch die Stadt ist gegeben – aber es noch viel Luft nach oben. Die Not liegt vor allem am fehlenden (auch finanzierbaren) Raum (für Proben / für Aufführungen)
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Selbe Problematik wie vorhin. Ein Mix aus städtischem und privatem Angebot wäre wünschenswert. Dies muss Aufgabe einer Raumfindungs-Task-Force werden.
Clubs: Rahmenbedingungen müssen von städtischer Seite geschaffen werden (Beispiel: Sperrzeiten / Emissionsschutz, …)
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Villa Dessauer verkaufen – ins Kesselhaus investieren
Film- und Kinolandschaft: Diese Sparte hat sich bis jetzt enorm gut entwickelt, Dank engagierter Menschen.
Kreativwirtschaft: Ich baue auf das Digitale Gründerzentrum
Literaturlandschaft: Es fehlt ein Literaturfest / fehlen Literaturtage mit einer Seele / mit einem Inhalt. Bamberg benötigt keinen Vorlesezirkus der von Stadt zu Stadt wandert. Dies muss sich aber von innen heraus entwickeln und kann nicht von der Stadt initiiert werden. Die Stadt kann aber sehr wohl finanziell, räumlich und werbemäßig unterstützen.
Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Ein verstärkter Ausbau von KS:BAM in Verknüpfung mit der „Freien Szene“
Malte Krüger
Zu 1 – freie Kultur) Ich sehe eine freie Kunst- und Kulturszene als Voraussetzung und Katalysator für lebendige Kultur, Freiraum zur Selbstverwirklichung von Menschen und Forum zur Begegnung, die für mich einen sehr hohen Stellenwert hat. Es ist schön altehrwürdige Kulturinstitutionen zu haben, Innovation entsteht aber in der Kultur – wie in vielen anderen Bereichen auch – meistens gerade nicht in solchen Institutionen sondern in Freiräumen. Dass Kultur wiederum Wechsel, Innovation und Entwicklung braucht, versteht sich eigentlich von selbst, denn wenn unter Kultur nur das Altehrwürdige, Traditionelle verstanden wird – und entsprechend auch nur oder bevorzugt gefördert wird – dann droht sie zu folkloristischem Kitsch zu verkrusten und verkümmern.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Auch die institutionelle Kultur ist wichtig und wunderbar, Bamberg hat tolle Kulturinstitutionen, zum Beispiel die vielen sehr sehenswerten Museen. Schade finde ich, dass institutionelle Kultur es an vielen Stellen nicht schafft ein breites Publikum anzusprechen, da zum Beispiel hohe Eintrittspreise, Abwertung bzw. Aufwertung von bestimmten Formen von Kultur oder ein wahrgenommenes Gefälle zwischen Hoch- und Populärkultur Hürden sein können. In Bamberg sind nach meinem Eindruck die Bemühungen solche Hürden zu überwinden, im Vergleich mit anderen Städten eher überschaubar, man findet anderswo sehr gelungene Beispiele was möglich ist (z.B. geförderte 1-Euro Tickets für weniger zahlungskräftige Besuchende in Theater und Konzerte, Bürgerbühnen, bestimmte Tage an denen der Museumseintritt frei ist, uvm.)
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Nach meinem Eindruck ist die Nachfrage riesig, die Möglichkeiten aber sehr bescheiden. Vieles scheitert an geeigneten Veranstaltungsorten, weil es insgesamt zu wenig Raum für Kultur gibt oder der wenige vorhandene Raum aufgrund von Nutzungsbeschränkungen, Auflagen, diffusen Bedenken oder teuren Gebühren nicht nutzbar ist. Menschen und Kollektiven, die sich um Nutzbarmachung von Räumen für Kultur bemühen, wurden oft seitens von Entscheidungsträgern fleißig Steine in den Weg gelegt.
Zu 4 – Tourismus) Es kann Bamberg nur gut tun, wenn es weitere Gründe gibt, diese schöne und (noch) lebendige Stadt zu besuchen.
Zu 5 – Kulturförderung) Nicht ausreichend. Finanziert werden sollte von einer Aufstockung die Schaffung von Freiräumen für Kultur (Probenräume und Aufführungsorte für Theater, Musik, Tanz, Ausstellungsräume, Ateliers etc.) und die Erleichterung des – aktiven und passiven – Zugangs zu Kultur für weniger zahlungskräftige Menschen.
Zu 6 – Zwischennutzung) In einer Stadt wie Bamberg, in welcher der Raum knapp ist, ist es schlicht nicht nachvollziehbar, warum eine Stadtverwaltung lieber Immobilien jahrelang verrotten lässt, als sie Menschen nutzen zu lassen. Es wäre absolut wünschenswert, wenn Nutzung von Leerstand nicht nur überhaupt ermöglicht sondern auch gefördert wird. In der Vergangenheit wurde an vielen Stellen lieber gebremst und verhindert, weil eine erfolgreiche Nutzung ja ein Hindernis dafür sein könnte, Immobilien später meistbietend an den nächsten Investor zu verscherbeln.
Zu 7 – Freiräume) Freiräume sind aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit für eine ausgewogene, nachhaltige Stadtentwicklung. Menschen wissen in der Regel selbst am besten, was gut für sie ist, wenn man sie nur entscheiden lässt. Wie Stadtentwicklung nicht funktioniert kann man in Bamberg anschaulich sehen, wo sie ohne Ziel und Plan meist nur die Bedienung von Partikularinteressen (z.B. hochpreisiges Wohnen, Interessen von als wichtig erachteten Wirtschaftsunternehmen, kurzfristige hohe Erlöse für die Stadtkasse) im Blick hat und Vieles – nicht nur im kulturellen Bereich – auf der Strecke bleibt.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich sehe keinen Grund, warum man sich auf einen Ort beschränken sollte, ich finde schon die beiden Orte eigentlich zu wenig. Möglich ist auf jeden Fall beides, wenn der politische Wille da ist. Die Ideen hinter beiden Orten sind auch sehr unterschiedlich, ebenso wie die räumlichen Möglichkeiten. Die Sorge einer „Konkurrenz“ halte ich für einen fadenscheinigen Vorwand um wirtschaftliche Erwägungen zu verschleiern, wenn man anfängt Kultur an ihrer Rentabilität messen zu wollen, kann man sie auch gleich ganz sein lassen.
Zu 9)freie Theaterschaffende: Es gibt einen großen Mangel an bezahlbare Aufführungs- und Probenräumen. Ernsthafte Bemühungen seitens der Stadtverwaltung etwas daran zu ändern sind für mich nicht erkennbar.
Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Auch hier ein Mangel an Aufführungs- und Probenräumen, hier hat sich die Situation in letzter Zeit aber ja sogar verschärft, z.B. durch Wegfall von House of Music und Sound’n’Arts, auch hier keine ernsthaften Bemühungen seitens der Stadtverwaltung Abhilfe zu schaffen.
Clubs: Auch bei den Clubs ein ähnliches Elend, alle paar Jahre fällt etwas weg, Neu- oder Wiedereröffnungen scheitern an unerfüllbaren Auflagen. Ich habe manchmal den Eindruck man möchte fast alles, was mit neuerer Musik zu tun hat am liebsten aus der Innenstadt verbannen, weil sich ja jemand gestört fühlen könnte und Clubs nicht als Kultur anerkannt werden, dementsprechend wird auch nichts getan, um dem deutlich spürbaren Mangel an solchen Veranstaltungsorten zu begegnen.
Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Auch für die bildende Kunst sieht es nicht besser aus, es fehlen Ateliers und Ausstellungsräume. Auch hier ist eher eine Verschlimmerung als eine Verbesserung abzusehen.
Film- und Kinolandschaft: Da hat Bamberg mit Odeon, Lichtspiel und Kurzfilmtagen zum Glück noch Großartiges zu bieten, die Unterstützung dafür seitens der Stadt lässt aber auch hier viele Wünsche offen.
Kreativwirtschaft: In diesem Bereich kenne ich mich leider zu wenig aus, um dazu Stellung nehmen zu können.
Literaturlandschaft: In der Literaturlandschaft kenne ich mich leider zu wenig aus, um dazu Stellung nehmen zu können.
Andreas Reuß [freie Beantwortung]
(Vieles wurde schon mal angestoßen oder beantragt, vieles mit Tobias, unserem früheren Sprecher im Kultursenat, erarbeitet und in einer Bamberger Kulturzeitschrift [art. II] veröffentlicht)
Teil 1:
Kulturprogramm-Ideen für die Kulturpolitik der Stadt (Fördermaßnahmen usw.)
1. Leerstände: Kreative Zwischennutzung von Freiflächen und Gebäuden
2. Kulturräume Lagarde: auch Einzelbereiche für Kultur, nicht nur große Würfe aus Architekten- und Stadtplanerhand
3. Kontakt-Kultur-Festival nachhaltig unterstützen
4. Selbst verwaltetes Kulturzentrum (vernetzt, alle Stadtteile, bürgeroffen, hoher Anteil Eigeninitiative)
5. Erinnerungskultur: stark weiterentwickeln
6. Kleinkunstbühnen (Nana-Theater, Brentano, TiG, Wildwuchs, Marionettentheater usw.) deutlicher unterstützen
7. Metropolregion (auch kostenlose VGN-Fahrten von Nürnberg nach Bamberg bei Kulturticket-Kauf)
8. Stadtteile: Quartiersbüros mit Kulturangeboten verstärken
9. Literatur vor Ort in Bamberg fördern, nicht nur Festivals mit Stars von auswärts (halbjährlicher Druck einer Literaturzeitschrift, Literaturcafé, Literarischer Salon – bisheriger Versuch verstärken)
10. Austausch Partnerstädte verstärken
11. Austausch Hochstiftsorte (Josef Winkler!)
12. Galerie Gegenwartskunst plus Galerie im Kesselhaus
13. Kurzfilmtage unterstützen
14. Bambergpass
15. Förderung Kulturtourismus (Beschränkung der Tourismus-Werbung auf Kulturangebot)
16. Gartenkultur: kulturelle Abstimmung mit der Garten- und Parkverwaltung, kreative Aktionen und Projekte in Parks und Gärten
17. Mehr politische Bildung VHS
18. Vernetzung, Zusammenarbeit der Kreativen deutlich verstärken, auch Zusammenarbeit aller Kultureinrichtungen
19. Neuordnung der Museen
20. Kulturamt mit stärkerer Ratgeberfunktion, mehr gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit auch mit dem Finanz- und dem Baureferat
21. Proberäume für Musiker, insbesondere Subkultur
22. Kulturpartizipation für Menschen mit Behinderung: Möglichkeiten für deren kreative Entfaltung und Darbietung auch außerhalb ihrer „Einrichtungen“
23. „wilde“ Sonderprojekte
24. Zusammenarbeit auf dem Gebiet Denkmalpflege mit der Bauverwaltung
25. Gedanken zu einer Bamberg-Philosophie (siehe vorhandener Buch)
26. Gedanken zur Zusammenarbeit der Religionen und Konfessionen im kulturellen Bereich
27. transparentes Vorgehen bei der Genehmigung von Festen, Veranstaltungen, Projekten, Initiativen und deren Bezuschussung usw.
28. Neugestaltung von Gästeführungen
29. Abstimmung der Kultur mit der Verkehrsplanung
30. Zusammenarbeit mit diversen anderen Gruppen und Vereinen verstärken, die kreativ sind (Bewahrt die Bergstadt, Hospiz usw.)
31. Fotografie und Film mehr berücksichtigen
32. Jubiläumsmöglichkeiten besser nutzen (zum Beispiel 500 Jahre Dürer in Bamberg, E.T.A. Hoffmann vor 200 Jahren verstorben usw.)
33. Bessere Zusammenarbeit mit großen Kulturinstitutionen in den Nachbarstädten und –orten
34. Besseres Aufnehmen von Projektvorschlägen
35. Symphoniker sollen mehr in Stadtkultur integriert werden
36. Gute Kneipenkultur unterstützen (Galerie am Stephansberg usw.)
37. Uni mehr einbinden, ebenso Kreatives aus den Schulen, insbesondere Oberstufen (gutes Beispiel Schultheatertage im E.T.A. Hoffmann-Theater)
38. Politische Bildung an allen Kultureinrichtungen fördern, unter anderem „Politisches Theater“, Projekte gegen Rechts (positives Beispiel Arbeit des E.T.A. Hoffmann-Theaters, ein Höhepunkt: die Lesung von Annette Ramelsberger / SZ aus dem NSU-Prozess)
39. Einbindung und Förderung des kreativen Potenzials von Menschen mit Migrationshintergrund (zum Beispiel Filmemacher aus dem Iran), Teilhabe dieser Menschen
40. Bessere Teilhabemöglichkeiten für alle Bürger durch verbesserte Information; zum Beispiel sollen die Werbeträger in der Stadt (leuchtende Stadtpläne) für die Kultur genutzt werden
41. Zumindest teilweise Umbau des Kulturamts zu einem modernen Kulturmanagement, auch als Ideengeber und Anstoß für Projekte
42. Coaching-Angebot durch das Kulturmanagement, als Hilfestellung für junge Kreative oder allgemein auf Anfrage, von der Idee – Umsetzung – bis Pressearbeit bzw. Ausstellung usw.
43. Fremdenverkehrs-Beitragssatzung („Kulturabgabe“ von Touristen) auf der Basis des Vorbilds aus anderen Städten, nach den Möglichkeiten, welche die Gesetzgebung des Freistaats Bayern bietet
44. TiG soll Kultur- bzw. Förderpreis der Stadt Bamberg erhalten
45. Sportförderung überprüfen: Werden Menschen mit Behinderung genügend einbezogen? (siehe Medaille für Bambergerin bei den Special Olympics); Priorität für Jugendlich und Amateure; Verbesserung der Logistik bei der Bereitstellung von Sportstätten (auch Bäder); Überprüfung der Effizienz bei goolkids, wenn nötig Verbesserung; Förderung des Sports als Möglichkeit der Begegnung von Menschen mit Migrationshintergrund mit Einheimischen; mehr Verbindung von Sportveranstaltungen und Kulturaustausch (bei überregionalen Wettbewerben)
46. Förderung der Kunst auf Friedhöfen und in Parks und Gärten, Anregung der Bürger zu Aktionen und Projekten
47. Mehr Kunstaktionen und Projekte mit Jugendlichen allgemein; unter Umständen Sponsoring durch die Eltern bei Schulaktionen
48. Stadt soll die Bauherren auf Kunst am Bau ansprechen
49. Beantragung eines Antisemitismus-Beauftragten (wird in 2020 behandelt)
Teil 2:
Bereits durchgeführte Kulturprojekte von Andreas Reuß (als Kulturschaffender der freien Szene, als Einzelperson bzw. im Team):
50. zahlreiche Artikel und Aufsätze mit Empfehlungen, u. a. auch zur freien Kulturszene (Literatur, Kunst, Musik usw.). Jeweils verbunden mit Kulturaktionen (Führungen, Lesungen, Vorträge, weitere Publikationen, Charity-Projekte usw.).
51. Kleine, teils freie Theateraufführungen („Gespräche über eine ewige Stadt“, „Die unsichtbare Loge“, „Schleierflug“ [Chor- und Orchesterwerk])
52. Gestaltung eines poetischen Literaturpfads („Parzival-Projekt“), war auch Thema einer Forschung an der Uni BA
53. Fotoausstellungen
54. Kulturaustausch mit Prag, Fotokatalog bezuschusst
55. Mitbegründer und langjähriger Erster Vorsitzender Kulturverein „Bewahrt die Bergstadt e.V.“, mit zahlreichen, teils preisgekrönten Kulturprojekten (Ausstellungen, Führungen, Vorträge, Plakataktionen, Musikveranstaltungen, Performances usw.)
56. Beteiligt an zahlreichen Kulturveranstaltungen der preisgekrönten freien Kulturinitiative „Ars Musica Aub“, mit Veranstaltungen auch in Bamberg
57. (Co-) Autor von ca. 20 Büchern, häufig mit Veranstaltungen in der freien Kulturszene verbunden (Ausstellungen, Lesungen, Führungen usw.)
58. Ausarbeitung von Gedanken zur Erinnerungskultur in diversen Artikeln und Aufsätzen, freie Initiativen und Initiativen im Stadtrat; mehrere Gedanken wurden dann in offiziellen Gedenkveranstaltungen zitiert
59. Selbstständige Forschungen und entsprechende Publikationen zur (Geistes-) Geschichte der Stadt Bamberg und Frankens, auch in alternativen Verlagen
60. Veröffentlichungen in freien Publikationen der alternativen Literaturszene (unter anderem im „Wildleser-Verlag“, Erlangen)
61. Kontakte zur alternativen und freien Kulturszene in der Metropolregion Nürnberg, Entstehung zahlreicher Werke in diesem Zusammenhang (Nürnberg, Schweinfurt, Erlangen usw.)
62. Alternativgruppe der freien Kulturszene gegründet („Bamberger Drachen“), die an einer Bewerbung der Stadt um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ mitwirkte
63. Entwurf einer Bamberger Roman- und Filmfigur (eine Romanreihe wurde veröffentlicht), mit Lesungen, Filmtrailer. 1. Bamberger Kriminacht usw.
64. Mitwirkung an der „Blauen Nacht Nürnberg“ mit einer Veranstaltung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg; Mitglied des alternativen Künstlervereins „Zentrifuge“, Nürnberg
65. Engagement als freier Akteur in der Denkmalpflege
66. Mitveranstaltung einer alternativen „Kunstprozession“ (freie Kulturszene): Ausstellungen, Musik, Autor von Texten, Kunstperformances, Organisation von Zuschüssen
67. Teilnahme an einem „Philosophy-Slam“
68. Teilnahme an den Bamberger Kurzfilmtagen durch Einbringen eines längeren Films (mit einer Partnerin), Auftritt in diesem Film
69. Entwurf und Verwirklichung (als Buch in einem alternativen Verlag) eines Kulturpfads durch Bamberg
70. Beteiligung an zwei Projekten zum Thema Mauerfall – Grenzöffnung 1989 (Schriftstellerverband und kirchliches Projekt)
71. Eigenes Projekt beim Bistumsjubiläum, Beratung der Veranstalter
72. Teilnahme am Bamberger E.T.A. Hoffmann – Jubiläum
73. Erster derartiger Literarischer Salon im Lichtspiel im Anschluss an einen Spielfilm
74. Kreative Teilnahme an der Bamberger Kulturaktion „Lichthöfe“
75. Charity-Lesung „Prominente Bamberger machen sich Gedanken“ für den Bamberger Hospiz- und Palliativzentrum, im Rahmen des Kunstprojekts „Bruchstücke“, zusammen mit Erik Berkenkamp, Nora Gomringer, Mäc Härder, Melanie Huml, Tanja Kinkel, Dekan Hans-Martin Lechner, Martin Neubauer, Anna Scherbaum, Erzbischof Ludwig Schick, Andreas Starke, Christiane Toewe, Andreas Ulich
Teil 3:
Geplante (und teils angestoßene) Kulturprojekte von Andreas Reuß (als Kulturschaffender der freien Szene, als Einzelperson bzw. im Team):Hölderlin-Projekt mit ca. 5 Veranstaltungen, zum Teil in freier Kulturszene
Bernhard Löw
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg wurde über die letzten Jahre kaum gefördert und da bedarf es eines Umdenkens, denn freie Kunst- und Kulturangebote machen Bamberg zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ich denke, das ist sie TROTZ der fehlenden Unterstützung. Die Frage aber sollte aber sein, was möglich wäre, wenn man freischaffende Künstler*innen mehr Unterstützung bzw. Plattformen bieten würde.
Zu 4 – Tourismus) Ich denke das wäre wichtig, denn dadurch wird Bamberg auch und mehr attraktiv für Touristen jenseits der Altstadt.
In allen weiteren Punkten möchte ich auf unser Programm verweisen, da ich dazu keine besseren Aussagen treffen kann.
Karin Einwag
Zu 1 – freie Kultur) einen hohen Stellenwert
Zu 2 – institutionelle Kultur) einen hohen Stellenwert
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) ja
Zu 4 – Tourismus) als wichtig
Zu 5 -Kulturförderung) nein; alle Kulturschaffenden
Zu 6 – Zwischennutzung) ja
Zu 7 – Freiräume) ja
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) nach Möglichkeiten zwei Orte
Zu 9) Alle sollten bestmöglichst gefördert werden.
Christiane „Kiki“ Laaser
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg spielt für mich eine wichtige Rolle, da aus ihr neue Impulse und Interpretationen kommen und auch (hoffentlich) andere Zielgruppen bzw. Bürger*innen erreicht werden als bei der sog. Hochkultur
Zu 2 – institutionelle Kultur) schon ganz wichtig, aber sie müssen sich m.E. auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein und man die permanent steigenden Kosten der Symphoniker hinterfragen muss (wie wir es mit einer Anfrage beim Landesrechnungshof getan haben).
Auch sollten sich die institutionalisiert geförderten Kultureinrichtungen mehr der freien Szene und anderen Gruppen öffnen (z.B. bei der Suche nach Räumlichkeiten für muttersprachlichen Unterricht kostet die Nutzung eines Raums für 3 Doppelstunden 100,00 Euro für jedes Mal).
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) die Stadt an sich bietet schon eine gute Atmosphäre und man sieht es ja auch an der Auslastung der freien Bühnen.
Allerdings lässt die Unterstützung bzw. das auf die freie Szene zugehen von Seiten des Kulturreferenten etwas zu wünschen übrig.
Zu 4 – Tourismus) Bamberg würde dadurch auch für andere Zielgruppen attraktiver (allerdings nutzen auch die Airbnb)
Zu 5 – Kuturförderung) Die Höhe der Kulturförderung halte ich nicht für ausreichend
Zu 6 – Zwischennutzung) ja, allerdings wurde unser Antrag auf eine Leerstandsmanagement abgelehnt vom Rest der des Stadtrates.
Zu 7 – Freiräume) gerade bei der neu entstehenden Quartiersausrichtung spielt die freie Szene eine wichtige Rolle
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Die Konzepte der beiden Standorte sind m.E. unterschiedlich und daher notwendig.
Zu 9) nö, kann ich aktuell nicht fundiert genug beantworten.
Zu 10) mir fehlt Tanzen
Michael „Michi“ Schmitt
Zu 1 – freie Kultur) Kultur braucht Raum. Seitdem ich gemeinsam mit ein paar Freund*innen vor 15 Jahren kontakt – Das Kulturfestival ins Leben gerufen habe, ist es mir ein großes Herzensprojekt die Situation für die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg zu verbessern. Die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg ist sehr groß und vielfältig. Sie bietet ganz eigene und neue Impulse. Zudem schafft sie es, verschiedenste Generationen zusammen zu bringen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene in Bamberg ist als Ergänzung der freien Szene wichtig. Die Künstler*innen der Villa Concordia liefern großartige Impulse für die Stadt, Theater und Symphoniker schaffen ein feines, ständiges Angebot dank gewährleisteter Finanzierung. Allerdings wäre eine Weiterentwicklung der Institutionen (v.a. Museen) und vor allem eine Öffnung für die freie Szene wünschenswert. Diese könnte darin bestehen, dass Räume für die freie Szene leichter zugänglich gemacht werden (finanziell und strukturell), gezielt Kooperationen mit der freien Szene eingegangen werden und auch eine infrastrukturelle Unterstützung der freien Szene durch die bestehenden Institutionen gefördert wird.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ja. Bamberg ist attraktiv für Künstler*innen. Schaut man sich das tolle Programm der freien Theater, der Kurzfilmtage, von kontakt, F:KK oder vom Pizzini etc. an sind diese allesamt gut besucht.
Infrastrukturell ist Bamberg aber leider äußerst unattraktiv, es gibt kaum Räume für Aufführungen – weder für Bands noch Theater, noch bildende Künstler*innen – und auch keine für Proben. Hier muss die Stadtpolitik reagieren und zeigen, dass sie ihre freie Szene, die Bamberg für viele Bewohner*innen attraktiv macht, auch wertschätzt! Schon jetzt sind zu viele sehr gute freischaffende Künstler*innen wieder aus Bamberg weggezogen.
Zu 4 – Tourismus) Durch eine strukturelle Förderung der freien Szene durch ein Haus der zeitgenössischen Künste und ein soziokulturelles Zentrum kann Kultur zur Veränderung des Tourismus beitragen. Durch eine Tourismusabgabe für Kultur kann diese langfristig und nachhaltig gefördert werden. Dadurch wird Bamberg vielfältiger und attraktiver für Kulturtourismus, der gerade in der freien Szene bereits stattfindet.
Zu 5 – Kulturförderung) Ich halte dies für eindeutig zu gering. Mindestens eine Verdopplung der Kulturförderung muss her (= 5% des gesamten städtischen Kulturetats). Davon profitieren soll die freie Szene in allen Ausprägungen. Ich denke, dass zudem eine strukturelle Förderung in Form von Räumlichkeiten und ein Zuschuss in der Höhe von Personalkosten für ein Haus der zeitgenössischen Künste sowie ein soziokulturelles Zentrum notwendige Schritte sind.
Zu 6 – Zwischennutzung) Da Räume für Kultur sehr rar sind, wäre es sehr wünschenswert, wenn Zwischennutzungen (auch über mehrere Jahre durchgehende) befördert würden. Wie kann es sein, dass Räume über mehrere Jahre (!) leerstehen und für nichts genutzt werden? Hier sollten Politik und Verwaltung die Kulturszene fördern durch die Einrichtung eines Leerstandsmanagements und der Ermöglichung von Leerstandsnutzung. Aus der Arbeit mit kontakt – Das Kulturprojekt weiß ich, dass Leerstandsbespielung sehr aufwendig ist, aber gleichzeitig eine gute Lösung darstellt, um bestehende räumliche Engpässe für die freie Szene zu entspannen. Gleichzeitig führen kulturelle Zwischennutzen zu einer Aufwertung von Gebäuden und Räumen.
Zu 7 – Freiräume) Im Rahmen der Quartiersentwicklung muss Kultur immer mitgedacht werden. Durch das Schaffen von Freiräumen Ideen und Dynamiken entstehen, an die vorher kein*e Planer*in denken konnte. Und auch für den öffentlichen Raum sollten klare und transparente Richtlinien erstellt werden, was wo möglich ist (bspw. Erba-Spitze, Hain, Kulturhof auf der Lagarde Kaserne etc.) am besten unter Abbau bürokratischer Hürden.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Da sich die Ansätze der beiden Standorte grundlegend unterscheiden, halte ich es für notwendig, beide zu realisieren. Das Kesselhaus soll als Haus der zeitgenössischen Künste v.a. für die bildende Kunst und qualitätsvolle Angebote anderer Kunst- und Kultursparten Raum bieten. Auf der Lagarde Kaserne soll ein soziokulturelles Zentrum entstehen, in dem die gesamte freie Kunst- und Kulturszene Bambergs, aber auch zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine Räume für Gruppentreffen, Büros, Proben und öffentliche Veranstaltungen finden.
Zu 9) – freie Theaterschaffende: Auftrittsorte fehlen nahezu komplett oder sind zu teuer, Proberäume sind ebenfalls gesucht, eine Theaterkarte der freien Szene wird im Schnitt mit 0,50 €, eine vom ETA-Hoffmann-Theater mit 60,- € von der Stadt bezuschusst.
– Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): viele Bands haben keine Proberäume Hier sollte die Stadt schnell aktiv auf die Suche nach geeigneten Gebäuden gehen., Auftrittsmöglichkeiten sind (außerhalb von Bars) so gut wie nicht mehr vorhanden
– Clubs: hier müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können (Genehmigungen, Sperrstunde, frühzeitiges Mitdenken von Emissionschutz und Unterstützung der Betreiber*innen) Seit Schließung des morphclubs und des sound n arts besteht hier eine große Lücke in der Bamberger Clublandschaft. Im Moment liegt sie brach.
– Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): kaum bis keine Ausstellungsmöglichkeiten (Villa Dessauer schließt, Kesselhaus nur halbjährlich bespielbar, Galerie Hop geschlossen), ein Ausstellungshonorar in städtisch betriebenen Ausstellungen ist eine Notwendigkeit und ein Zeichen von Wertschätzung!
– Film- und Kinolandschaft: die Programmkinos Odeon und Lichtspiel sind finanziell auf Kinoförder-Preise angewiesen, Kurzfilmtage haben überregionale und internationale Strahlkraft werden aber kaum unterstützt (Raumsuche gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwerer, finanzielle Unterstützung zu gering)
– Kreativwirtschaft: Es gibt das digitale Gründerzentrum, auf der Lagarde Kaserne sollen dafür noch mehr Räume entstehen. Was Musiker*innen, bildende Künstler*innen, Schauspieler*innen etc. angeht, so mangelt es – wie bereits erwähnt – an geeigneten Proberäumen, Förderungen und Auftrittsorten.
– Literaturlandschaft: BamLit bekommt viel Geld und holt vor allem große Namen, die regionale Szene wird dort aber nicht mitgenommen.
– Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?)
Die Einführung eines Kultursozialtickets wie in Nürnberg und Fürth wäre wünschenswert (s. Wahlprogramm Grünes Bamberg)
Diese Verbesserungen müssen von Entscheidungsträger*innen der Stadt ernst genommen und aktiv angegangen werden.
Zu 10) Kultur braucht Raum!
Dr. Juliane Fuchs
Zu 1 – freie Kultur) Erst einmal haben Kunst und Kultur sehr viele Gesichter. Sie kann Menschen zum Lachen und zum Weinen bringen, belehren, ärgern, herausfordern und immer wieder Impulse mitten in der Gesellschaft und für die Gesellschaft geben sowie Visionen für die Zukunft formulieren. Entsprechend vielfältig ist die Kunst- und Kulturszene auch in Bamberg. Die freie Szene setzt dabei Impulse, spielt Themen und erreicht Zielgruppen, die von den institutionalisierten Einrichtungen nur bedingt oder gar nicht gegeben bzw. erreicht werden. Insofern ist sie kostbarer und unverzichtbarer Teil des kulturellen Lebens in Bamberg.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die ganzjährig gewährte und gewährleistete Finanzierung ermöglicht ein durchgehendes Angebot, zum Teil auf internationalem Niveau. Jedoch müssen diese institutionellen Einrichtungen durch ihre Darbietungen und Zuschauer*innenzahlen auch immer wieder unter Beweis stellen, dass sie diese Finanzierung zu Recht bekommen. Sie sind also zum Erfolg verpflichtet.
Wünschenswert wäre eine stärkere Durchdringung von institutioneller und freier Szene. Ein Ort, wo dies schon recht gut gelingt, ist der Jazzclub Bamberg. Er erhält zum einen einen Zuschuss der Stadt Bamberg, finanziert sich aber im Wesentlichen über Eintrittsgelder, Mitgliedsbeiträge und zu einem kleinen Teil auch über Spenden. Hier treten sowohl international renommierte Ensembles auf als auch Nachwuchskünstler*innen aus der Region. Die monatliche Session kann bei freiem Eintritt besucht werden. Darüber hinaus steht die Bühne für Kleinkunstveranstaltungen (vor allem Kabarett zur Verfügung). Ermöglicht wird dies durch ein hohes Maß im Wesentlichen ehrenamtliches Engagement.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ein großes Problem ist die Infrastruktur. Es fehlen Räume zum Proben, es fehlen aber auch kostengünstige oder sogar kostenlose Auftrittsmöglichkeiten. Etliche Räume sind weggefallen. Ganz besonders schmerzt der Wegfall der Alten Seilerei. Sie bot insbesondere jungen Menschen und darunter noch mal besonders solchen mit Migrationshintergrund, welche kaum von den institutionellen kulturellen Einrichtungen erreicht werden, im wörtlichen und im übertragenen Sinn eine Bühne.
Aufmerksam zu vermerken ist die Seite des Publikums: Die Bamberg*innen nehmen das Angebot der freien Szene sehr gut an.
Insgesamt lassen die derzeit tätigen Entscheidungsträger*innen der Stadt Bamberg sowohl Anerkennung und Wertschätzung als auch eine aktive (und das meint vor allem: finanzielle) Unterstützung der freien Szene vermissen.
Zu 4 – Tourismus) Was den Tourismus betrifft, so wäre eine Entwicklung wünschenswert, welche die Zahl der Tagestourist*innen reduziert (die ja oft nur für wenige Stunden in Bamberg sind) zugunsten von Besucher*innen, die mehrere Tage in Bamberg verbringen und kulturell interessiert sind. Um eine solche Entwicklung anzustoßen, zu unterstützen und zu fördern, spielt gerade Kultur und vor allem eine Neuausrichtung der Kultur eine große Rolle. Dazu gehört eine finanzielle und strukturelle Förderung der freien Szene ebenso wie bspw. ein Haus für zeitgenössische bildende Kunst. Eine spezielle Tourismusabgabe für Kultur ermöglicht eine langfristige und nachhaltige Förderung im Sinne der hier bereits skizzierten Ausrichtung.
Zu 5 – Kulturförderung) Anzustreben wäre durch den neu zu wählenden Stadtrat eine Verdoppelung der Kulturförderung, das würde – nach derzeitigem Stand – 5% des gesamten städtischen Kulturetats entsprechen. Dies wäre ein Aufatmen und eine dringend benötigte Unterstützung für die freie Szene. Denkbar und wünschenswert wäre ein Haus für zeitgenössische Kunst, wo sich freischaffende bildende Künstler*innen, zeitgenössische Musiker*innen und Theaterschaffende begegnen und gegenseitig bereichern könnten. Notwendig wäre aber auch ein soziokulturelles Zentrum für Bands, Tanz- und Theaterensembles etc., insbesondere nach dem Wegfall entsprechender Räume und insbesondere für jenes Publikum, das von den institutionellen Einrichtungen nicht erreicht wird.
Zu 6 – Zwischennutzung) In der Langen Straße, in der Franz-Ludwig-Straße sowie in der Königstraße stehen derzeit eine ganze Reihe von Geschäften leer. Statt Einheimische wie Besucher*innen hier durch trübe Scheiben in dunkle, leere Räume schauen zu lassen, würden kulturelle Zwischennutzungen eine Bereicherung der Stadt darstellen. Dafür sollten die städtischen Entscheidungsträger*innen entschieden die Weichen stellen. Ein Leerstandsmanagement könnte dies – wie der Name bereits sagt – managen, d.h. die organisatorische Arbeit leisten.
Zu 7 – Freiräume) Solche wohl durchdachten und gut strukturierten Freiräume sind immer ein Gewinn für die Stadt bzw. für die Gemeinschaft der dort lebenden Menschen. Dazu gehört auch und vor allem soziokulturelle Arbeit in den einzelnen Stadtteilen für und mit den dort lebenden Menschen. Das ist beim Bürgerforum in der Wunderburg deutlich zur Sprache gekommen, aber auch in einem (zeitlich eng befristeten) Projekt, bei dem Mitarbeiter*innen von ISO e.V. mit Kindern und Jugendlichen aus der Gereuth Kurzfilme über ihren Stadtteil gedreht haben.
So sollte auch der entstehende Kulturhof auf der Lagarde Kaserne mit einem Minimum an Bürokratie für künstlerische und kulturelle Initiativen langfristig und nachhaltig und zuverlässig zu nutzen sind.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Beide Orte haben, wie bereits aus der Frage hervorgeht, eine völlig unterschiedliche Ausrichtung. Das Kesselhaus ist ein Haus für zeitgenössische Bildende Kunst, aber auch für qualitätsvolle Angebote anderer Sparten. Unvergessen ist hier eine Aufführung der „NSU-Monologe“ durch das „Theater der Menschenrechte“. Ich habe das Stück später auf der Bühne des Dortmunder Schauspielhauses gesehen, doch hatte es dort bei weitem nicht diese Unmittelbarkeit wie im Bamberger Kesselhaus, und auch die Diskussion hatte nicht entfernt die Lebendigkeit wie in Bamberg, weil das Publikum in Schauspielhaus im dunklen Zuschauer*innenraum in verschiedener Hinsicht deutlich entfernter von dem zur Sprache gebrachten Geschehen war.
Lagarde wiederum sollte, wie oben bereits angesprochen, als soziokulturelles Zentrum dienen. So können beide Ansätze – Lagarde und Kesselhaus – einander ergänzen, sollten aber unbedingt in ihrer Eigenständigkeit bestehen bleiben und weiterhin auf jeweils ihre Art Ideen aus der Mitte und vor allem aus den Brennpunkten der (städtischen) Gesellschaft experimentell gestalten
Zu 9) – freie Theaterschaffende: Wie oben bereits gesagt, fehlen Proben- und Aufführungsorte sowie finanzielle Unterstützung. Der städtische Zuschuss für eine Theaterkarte der freien Szene beträgt im Schnitt 0,50 €, für eine vom ETA-Hoffmann-Theater rund 60,- €.
– Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Auch hier fehlen Proben- und Aufführungsräume, insbesondere für (Nachwuchs-)Bands. Und auch hier sind die städtischen Entscheidungsträger*innen gefragt.
– Clubs: Hier müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, dass Clubs öffnen können (Genehmigungen, Sperrstunde, frühzeitiges Mitdenken von Emissionschutz und Unterstützung der Betreiber*innen)
– Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Dazu ist hier nahezu alles Wesentliche gesagt worden. Zu ergänzen ist noch, dass ein Ausstellungshonorar in städtisch betriebenen Ausstellungen eine Notwendigkeit darstellt.
– Film- und Kinolandschaft: „Lichtspiel“ und „Odeon“ sind für die Stadt eine Bereicherung, die gar nicht hoch genug geschätzt werden kann, das es zu schätzen, zu hegen und zu pflegen gilt.
– Kreativwirtschaft
– Literaturlandschaft: Hier besteht grundsätzlich ein großes Angebot, auch und nicht zuletzt durch die Universität. Wünschenswert wäre verstärkt ein breitgefächertes Angebot für alle Schichten der Bevölkerung. Dies könnte – bei entsprechender Förderung – beispielsweise durch die Stadtbücherei, ggf. unter Einbeziehung ihrer Teilbibliotheken, geschaffen werden.
– Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?): Kulturelles Leben erfährt Nachhaltigkeit insbesondere durch eine sensible Förderung des Nachwuchses. Eine Möglichkeit dazu wäre in Bamberg die Zertifizierung der Städtischen Musikschule als „Gesunde Musikschule“. Notwendig für die Zertifizierung als “Gesunde Musikschule“, von denen es in Deutschland bereits 35 gibt, darunter eine in Ebermannstadt, ist vor allem die Weiterbildung von Musikpädagog*innen zu sogenannten Gesundheitsmentor*innen. Zu einem gesunden Musizieren gehört ein positiver Umgang mit Anspannung, Stress, Angst, Depression, Konflikten, Niederlagen und Lampenfieber. Im normalen Betrieb der Musikschule fehlt jedoch in den Unterrichtsstunden die Zeit, diese Kompetenzen hinreichend zu vermitteln. Übersteigerter Ehrgeiz und Leistungsdruck führen zu gesundheitlichen Problemen und ggf. zum Abbruch musikalischer Tätigkeit. Damit werden psychische und körperliche Zeichen von Überforderung nicht früh genug erkannt. Beratungsangebote fehlen, Musiktherapeut*innen stehen nicht zur Verfügung. An dieser Stelle setzen die Gesundheitsmentor*innen an, die bei Bedarf auch den Kontakt zu Ärzt*innen und Therapeut*innen herstellen können. Eine Gesunde Musikschule mit interkulturellem Schwerpunkt fördert die Toleranz sowie die Kooperation von Musik, Tanz, Theater und Sport und Filmkunst und trägt dadurch zur Stabilisierung bzw. Heilung von seelischen und körperlichen Schwierigkeiten bei. Die Zertifizierung der Städtischen Musikschule als „gesunde Musikschule mit ethnischem Schwerpunkt“ wird ein Erfolgsmodell, weil sie über die Verbindung der oben genannten Bereiche auch eine Verbindung vieler verschiedener Kulturzweige schafft.
SPD
Wolfgang Metzner
Zu 1 – freie Kultur) Man sollte die Kunst und Kulturszene in Bamberg nicht auseinanderdividieren. Kunst und Kultur sind wichtige Faktoren für ein soziales und friedliches Zusammenleben. Somit sind alle professionellen, aber auch ehrenamtlichen Kulturschaffenden wichtig für unsere Stadtgesellschaft und für mich.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die Leuchttürme der öffentlich geförderten Bamberger Kultur, nämlich die Bayerische Staatsphilharmonie, also die weltberühmten „Bamberger Symphoniker“, das E.T.A. Hoffmann-Theater mit seinen anspruchsvollen und über die Stadtgrenzen hinweg gelobten Inszenierungen sind fester und wichtiger Teil des Kulturprogramms in unserer Stadt und das ist auch gut so. Die Symphoniker kennt jeder und das Theater hat in den letzten Jahren inhaltlich und vom Niveau her gesehen einen tollen Sprung nach vorne gemacht. Nicht zu vergessen das „Internationale Künstlerhaus“ in der Villa Concordia, das unter der Leitung von Nora Gomringer Komponisten, Schriftsteller und Vertreter der Bildenden Künste aus ganz Europa nach Bamberg bringt und somit eine nicht wegzudenkende Bereicherung für unsere Stadt darstellt.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Für eine Stadt mit 78000 Einwohnern ist das kulturelle Angebot unglaublich groß und dieses kann sich mit dem einer Großstadt durchaus messen lassen. Die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler scheinen sich also hier wohl zu fühlen und die Stadt als Ort der Kultur wahrzunehmen und attraktiv zu finden, sonst hätten sie wohl das Weltkulturerbe nicht als ihre Wirkungsstätte gewählt. Ja, Bamberg ist – nicht nur für Künstlerinnen und Künstler – eine attraktive Stadt. Luft nach oben ist immer und Verbesserungsmöglichkeiten müssen immer durchdacht werden, was auch geschieht.
Zu 4 – Tourismus) Ziel für Bamberg muss es sein, die Zahl der Mehrtagesgäste im Vergleich zu den Tagestouristen zu erhöhen und letzteren so zu steuern, dass auch dieser für eine Mittelstadt verträglich ist. Die Touristen in unserer Stadt finden schon jetzt ein vielfältiges Programm einer bunten Theater-, Chor-, Orchester-, Kunst- und Clubszene vor, die auch durchaus wahrgenommen wird, die man aber sicherlich noch mehr unter den Prämissen der Nachhaltigkeit bewerben kann.
Zu 5 – Kulturförderung) Wer würde schon sagen, dass er einen Zuschuss für eine Einrichtung des Sozialen, des Sports oder der Kultur für ausreichend hält? Diese Frage ist nicht sehr zielführend. Fakt ist, dass sich der Betrag in Höhe von 225.000 Euro in den letzten Jahren von Jahr zu Jahr immer erhöht hat, was auch zu begrüßen ist. Hier werden viele Kulturveranstaltungen mit Hilfe der Projektförderung bezuschusst, aber auch Musik- und Kulturvereine mit institutioneller Förderung unterstützt. Mehr Geld ist immer gut, in allen Lebenslagen, aber man muss auch die nötigen Gelder auf der Einnahmen-Seite haben und soziale Prioritäten setzen.
Zu 6 – Zwischennutzung) Das wunderbare „Theater im Gärtnerviertel“ oder das „Kontakt-Kultur-Festival“ und auch andere Veranstalter haben schon vorbildlich und professionell gezeigt, wie man Leerstände für verschiedenste Kultur- und Kunstveranstaltungen nutzen kann. Ja, hier kann und soll die Stadtverwaltung unterstützend und fördernd tätig sein.
Zu 7 – Freiräume) Freiräume sind in einer demokratischen Stadtgesellschaft immer positiv. Und wenn es um ein „Schwarmstadt“ wie Bamberg geht, die stetig wächst, ist es auch zu begrüßen, wenn für die Bewohnerinnen und Bewohner ein vielfältiges und buntes Kultur- und Kunstprogramm vorhanden ist. Dies gilt auch für die Schaffung von künstlerischen und kulturellen Freiräumen, wenngleich dann auch darüber gesprochen werden sollte, wie genau der Fragesteller diese so bezeichneten Räume definiert.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich persönlich halte es kurz- bis mittelfristig eher für Augenwischerei, wenn man behauptet, die beide genannten potentiellen Orte mit sehr unterschiedlichen Ideen könnten finanziert, geplant und realisiert werden.
Zu 9) Hier verweise ich auf meine Antwort zu Frage 5. Je nachdem, wie man dieses „genug“ definiert, wird die Antwort ausfallen. Zudem ist es natürlich auch ein Kennzeichen der „freien“ Kultur- und Kunstszene, dass diese eben nicht aus der institutionellen Förderung regelmäßig Gelder erhält. Dann wäre sie ja nicht mehr frei, glaubt man zumindest den Definitionen, die ich an verschiedenen Stellen gefunden habe. Nichtsdestotrotz unterstützt das Kulturamt der Stadt Bamberg meiner Erfahrung nach Kulturschaffende nach bestem Wissen und Gewissen.
Dringend geboten ist aber in jedem Fall die Schaffung von Probenräumen für Bands, Nachwuchskünstlerinnen und –künstler, für Musiker und solche, die es werden wollen.
Felix Holland (äußerte sich im Namen aller Kandidat*innen der SPD)
Zu 1 – freie Kultur) Man sollte die Kunst und Kulturszene in Bamberg nicht auseinanderdividieren. Alle haben ihre Existenzberechtigung. Kunst und Kultur sind wichtige Faktoren für ein soziales und friedliches Zusammenleben. Somit sind alle professionellen, aber auch ehrenamtlichen Kulturschaffenden, wichtig für unsere Stadtgesellschaft.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die öffentlich geförderte Bamberger Kultur, wie die Bamberger Symphoniker, das E.T.A. Hoffmann-Theater, mit seinen anspruchsvollen und über die Stadtgrenzen hinweg gelobten Inszenierungen, sind fester und wichtiger Teil des Kulturprogramms in unserer Stadt und daran möchten wir nichts ändern. Die Symphoniker sind hervorragend und das Theater hat in den letzten Jahren einen tollen Sprung nach vorne gemacht. Nicht zu vergessen das „Internationale Künstlerhaus“ in der Villa Concordia, das unter der Leitung von Nora Gomringer Komponisten, Schriftsteller und Vertreter der Bildenden Künste aus ganz Europa nach Bamberg bringt und somit eine wertvolle Bereicherung für unsere Stadt darstellt.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Für eine Stadt mit 78000 Einwohnern bietet Bamberg ein umfangreiches kulturelles Angebot und dieses kann sich mit dem einer Großstadt durchaus messen lassen. Die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler fühlen sich hier wohl. Bamberg ist – nicht nur für Künstlerinnen und Künstler – eine attraktive Stadt. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer und wir sind für Veränderungen offen.
Zu 4 – Tourismus) Ziel für Bamberg muss es sein, die Zahl der Mehrtagesgäste im Vergleich zu den Tagestouristen zu erhöhen. Das wäre besser für die Stadt. Die Touristen finden schon jetzt ein vielfältiges Programm einer bunten Theater-, Chor-, Orchester-, Kunst- und Clubszene vor, die auch durchaus wahrgenommen wird. Tourismus ist dann nachhaltig, wenn er ökologisch verträglich und kulturell orientiert ist.
Zu 5 – Kulturförderung) Wer würde schon sagen, dass er einen Zuschuss für eine Einrichtung des Sozialen, des Sports oder der Kultur für ausreichend hält? Fakt ist, dass sich der Betrag in Höhe von 225.000 Euro in den letzten Jahren von Jahr zu Jahr immer erhöht hat, was auch zu begrüßen ist. Hier werden viele Kulturveranstaltungen mit Hilfe der Projektförderung bezuschusst, aber auch Musik- und Kulturvereine mit institutioneller Förderung unterstützt. Mehr Geld für die Kultur ist sehr wünschenswert und hoffentlich ergibt sich dafür auch ein Handlungsspielraum.
Zu 6 – Zwischennutzung) Das wunderbare „Theater im Gärtnerviertel“ oder das „Kontakt-Kultur-Festival“ und auch andere Veranstalter haben schon vorbildlich und professionell gezeigt, wie man Leerstände für verschiedenste Kultur- und Kunstveranstaltungen nutzen kann. Hier kann und soll die Stadtverwaltung unterstützend und fördernd tätig sein. Das fördert die Phantasie und schafft neue Ideen für alte Immobilien.
Zu 7 – Freiräume) Freiräume sind in einer demokratischen Stadtgesellschaft immer positiv. Und wenn es um eine „Schwarmstadt“ wie Bamberg geht, die stetig wächst, ist es auch zu begrüßen, wenn für die Bewohnerinnen und Bewohner ein vielfältiges und buntes Kultur- und Kunstprogramm vorhanden ist. Dies gilt auch für die Schaffung von künstlerischen und kulturellen Freiräumen.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Wir glauben, dass zwei neue Kultureinrichtungen finanzierbar sind. Die Konzentration auf ein Projekt sollte der erste Schritt sein. Nach unserer Meinung bietet sich die Lagarde-Kaserne als neues Kultur- und Kreativzentrum in Bamberg-Ost an. Die guten Erfahrungen mit dem Kontakt-Festival zeigen in die richtige Richtung.
Zu 9) Dringend geboten ist die Schaffung von Probenräumen für Bands, Nachwuchskünstlerinnen und –künstlern, für Musiker und solche, die es werden wollen. Theater und Kleinkunst sind zufriedenstellend versorgt, wenn städtische Räume auch der freien Szene angeboten werden. Das muss künftig zur Selbstverständlichkeit werden. Auch bei der Literaturlandschaft gibt es gute Angebote. Luft nach oben ist vor allem in der Kinder- und Jugendkultur, wo wir Räume benötigen.
AfD
Corinna Zech
Zu 1 – freie Kultur) Einen nicht unerheblichen Stellenwert.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Eine pauschale Aussage ist hier nicht möglich, da die einzelnen Bereiche zu unterschiedlich sind.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die freischaffenden Künstler erhalten meines Erachtens vom Publikum sehr viel Wertschätzung jedoch wird von Seiten der Stadt hier zu wenig getan. Die Förderungen stehen hier in keiner Relation zu der institutionellen Kunst.
Zu 4 – Tourismus) Hier sollte man Studien, Langzeitstudien auswerten um dies besser beurteilen zu können. Jedoch hat eine historische Stadt wie Bamberg und deren Geschichte einiges zu bieten. Bamberg könnte man durchaus um eine „Touristische Attraktion“ erweitern. Ein Dokumentationszentrum ähnlich dem Zeiler Hexenturm um an die Gräueltaten des Bamberger Hochstifts im 17. Jahrhundert zu erinnern. Die ein oder andere Stadtführung oder ein Gassenspiel ließe sich hier sicherlich gut integrieren und attraktiver für den Tourismus gestalten.
Zu 5 – Kulturförderung) Nachdem ich bisher nicht im Stadtrat vertreten bin, kann ich Fragen zu Förderungen seriöserweise nicht beantworten.
Zu 6 – Zwischennutzung) Leerstand bedeutet nicht nur eine Verschwendung von wirtschaftlicher Ressourcen, sondern auch ein Verlust von Raum für mehr Lebensqualität. Wenn eine Zwischennutzung mit dem aktuell gültigem Recht (z.B. Baurecht etc.) vereinbar ist, sollte diese ermöglicht werden.
Zu 7 – Freiräume) nicht unbedingt.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Es ist sicherlich besser sich auf ein Objekt zu spezialisieren/konzentrieren und hier die vorhandenen Mittel effizient und effektiv einzusetzen. Mein persönlicher Favorit ist das Kulturquartier Lagarde, da sich die ganze Kulturszene aktuell nur in der Innenstadt abspielt und ein Kulturzentrum in Bamberg Ost den Ortsteil aufwerten würde.
Zu 9)
– für freie Theaterschaffende wird eher zu wenig getan
– Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Probe- und Veranstaltungsräume müssen dringend geschaffen werden.
– Clubs: werden von privaten Betreibern betrieben hier gilt Angebot und Nachfrage
– Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): k.A.
– Film- und Kinolandschaft: für die kleinen Programmkinos dürfte mehr getan werden.
– Kreativwirtschaft : k.A.
– Literaturlandschaft: k.A.
– Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?) Spontan fallen mir hier Tanzschulen und Ballettschulen ein, auch hier fehlt es an Proberäumen und Räumlichkeiten für Tanzabende.
Dr. Eberhard Schmidt
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene hat für mich einen hohen Stellenwert.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst („Hochkultur“) hat für mich einen hohen Stellenwert.
Ich bin Großstadtmensch und Großstadtkultur gewöhnt mit der entsprechenden Qualität. Daran wird das Theater (im Gegensatz zu den Symphonikern) wohl nie herankommen. Trotzdem kann es für die kulturelle Atmosphäre auch einer kleineren Stadt sehr wichtig sein, ein eigenes Theater mit eigenem Ensemble zu haben.
Zu 1) und 2): Kunst braucht der Mensch zum Leben wie das Atmen. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Aber bevor er Kunst betreiben kann, muß erst mal das Brot da sein. Das ist trivial. Aber eine Gesellschaft, auch eine Stadtgesellschaft, kann sich nur so viel Kunst leisten, wie sie sich leisten kann (und will). Für mich haben alle Formen und Arten ihre Berechtigung, Vielfalt ist Basis der Kunst, aber wichtig ist das Können und das Streben nach Qualität, Perfektion, Schönheit, Eindruck, Wirkung.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Bamberg ist eine attraktive Stadt durch ihre Lage, ihre Architektur und Geschichte. Inwieweit sie für freischaffende Künstler attraktiv ist, kann ich nicht beurteilen.
Zu 4 – Tourismus) Das finde ich einen guten Ansatz. Wenn Bamberg sozusagen wenigstens zum Teil ein Mekka kunstinteressierter „Touristen“ wäre und nicht nur Massendurchschleusungsknipstouristen.
Zu 5 – Kulturförderung) Dazu kann ich nichts sagen, da mir der Einblick in die Hintergründe und Zusammenhänge und „Bedarfe“ fehlt.
Zu 6 – Zwischennutzung) Ja, unbedingt.
Zu 7 – Freiräume) Was meinen Sie mit „Freiräumen“? Im übertragenen Sinne oder im unmittelbaren („freien Räumen“)? Gibt es Verbote oder Hemmnisse für die Kunst, so daß Sie nach Freiräumen fragen?
Zu 8 – Kesselhaus(Lagarde) Dazu kann ich auch nichts sagen. Man müßte das prüfen. Es ist sinnlos, sich mit zwei Orten zu verzetteln, wenn der Bedarf (und das Publikum!!) nur für einen Ort da ist.
Zu 9) Auch hier fehlt mir der Einblick, und ich will hier nicht jedem etwas versprechen. Grundsätzlich gestehe ich jedem, der sich bemüht und etwas auf die Beine stellt, freundliche Loyalität und Unterstützung im Rahmen des Möglichen zu.
Zu 10) Eine Stadt wie Bamberg darf sich nicht auf dem Welterbe ausruhen. Es gibt viele Schandflecken und Schmuddelecken. Das kann man nicht mit regelmäßigen Ankäufen von zum Teil umstrittenen Stadtplastiken wettmachen. Bamberg braucht einen liebevollen und durchsetzungsstarken Stadtplaner. Der Wilhelmsplatz ist ein Beispiel dafür, wie man etwas besser machen kann (selbst wenn es dann wieder wie früher aussieht). Und ich weiß auch nicht, ob das Heil in der Durchführung von Events, Aufläufen, Massenspektakeln liegt. Die Studenten demonstrierten für die Verschiebung der Sperrstunde. Meine Schwerpunkte wären andere. Und noch einmal zum Geld: Auf Bamberg kommen in den nächsten Jahren erhebliche (auch finanzielle) Herausforderungen zu: Soziales, Asylbewerber, Bahnausbau, Wohnungsbau, Schulen usw. Gleichzeitig werden die Mittel nicht mehr, ja es sind wegen der wirtschaftlichen Turbulenzen weniger zu erwarten. Daher wäre jeder unverantwortlich, der hier Versprechungen machen würde.
Bamberger Linke Liste (Bali)
David Klanke (äußerte sich im Namen des AK Kulturpolitik der Bali)
Zu 1 – freie Kultur) Als ehemaliger und aktueller regelmäßiger Konzertbesucher und Besucher von den Clubabenden im Morph Club und im Pizzini bzw. im Stilbruch, ist mir diese sehr wichtig. Leider ist ein Teil meiner Aktivitäten durch das Ende des Morph Clubs und damit dem Ende meiner Veranstaltungen im Morph Club auch aufgrund der Politik der Stadt gegenüber dieser Kulturszene weggefallen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Diese Szene hat für mich auch einen sehr großen Stellenwert, aufgrund der langen und berühmten Historie. Ich kritisiere nur ausdrücklich die deutlich erhöhte Bedeutung, die dieser Szene gegenüber der freien Szene eingeräumt wird. In Städten wie Erlangen wird eindrucksvoll gezeigt, dass es möglich ist, auch alternative Kultur institutionell breit zu fördern.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die vielen freien Theaterszenen, bei denen ich selbst viele Jahre aktiv war, und die auch ohne Förderung funktionieren, zeigen durchaus eine Attraktivität, trotz der tiefen Verfehlungen der Stadt in diesem Bereich. Das zeigt, dass der Großteil der Bamberger*innen sich gerade hier mehr Förderung auch wünscht.
Zu 4 – Tourismus) Wenn die Stadt dies als ein Ziel überlegen würde, käme sie nicht umhin, auch die alternativeren Formen der Kultur deutlicher und breiter zu fördern. Ein nachhaltiger Tourismus kann nur bedeuten, auch die freien Formen der Kultur mit in das Tourismus-Konzept einzubeziehen.
Zu 5 – Kulturförderung) Ich habe bereits vor vielen Jahren in einem Bamberger Zeitungsartikel das Ungleichgewicht bei der städtischen Kulturförderung kritisiert. Leider hat sich daran nichts geändert. Wir wollen die Qualität der Arbeit von Theater und Symphonikern nicht schmälern, wollen aber die Finanzierung auf eine deutliche breitere fairere Ebene umstellen. Das ist auch eine Frage der Anerkennung für die freie Szene.
Zu 6 – Zwischennutzung) Die Förderung von kultureller Zwischennutzungen von Leerstand mag eine schöne Abwechslung im Bamberger Nachtleben sein, sie kann aber niemals den Bedarf an institutionalisierter alternativer Kultur ersetzen. Leider wurde die Zwischennutzung in Bamberg gerade auch als Feigenblatt benutzt, um einen Pseudoersatz für die Szene herzustellen.
Zu 7 – Freiräume) Ja, auf alle Fälle! Kultur bedeutet Leben; Kultur bedeutet die Auseinandersetzung mit den Themen des Alltags auf eine den Menschen entlastende Art und Weise. Die neuen Herausforderungen des Alltagshasses werden wir nur begegnen können, wenn wir den Menschen wieder eine Möglichkeit geben, sich auch auf tiefe Art und Weise zerstreuen zu können. In der Kultur finden wir nicht nur das Schöne der Welt, sondern auch das Schöne von uns einzelnen Menschen. Die Pflege der Kultur bedeutet auch die Pflege eines menschlichen Umgangs miteinander.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich glaube, dass es möglich ist, zwei Orte der Kultur an ganz verschiedenen Orten in Bamberg zu organisieren. Das wäre ein Gewinn für den Osten. Allerdings darf Kultur nicht nur symbolisch, sondern auch praktisch nicht an die Ränder einer Stadt gedrängt werden; sie muss in der Mitte der Städte pulsieren, wie das Herz einer Innenstadt. Die Organisator*innen des Festivals FK:K [Franz Kafka im Kesselhaus] haben konkret gezeigt, wie das Kesselhaus zu einem Ort der innovativen Kunst werden kann.
Zu 9)
– freie Theaterschaffende: Hier gibt es eine tolle Szene in Bamberg, die leider zu wenig Unterstützung erfährt
– Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate): Auch hier gäbe es eine noch tollere Szene, wenn es möglich wäre, mehr Räumlichkeiten zu finden. Ich selbst bin übrigens gerade auch auf der Suche.
– Clubs: Seit dem Ende des Morph Clubs und des Sound n Arts ist hier eine sehr große Lücke entstanden, die noch nicht geschlossen wurde.
– Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten): Auch im Bereich der Kunst gibt es in Bamberg spannende Projekte, denen es noch an Räumlichkeiten fehlt. Vielleicht bietet hier das Kesselhaus eine Lösung.
– Film- und Kinolandschaft: Das Lichtspielkino als mein wöchentlicher Ort der Begegnung ist ein großartiges kleines Kino mit tollem Charme. Schön wäre auch hier eine breitere Förderung, nicht nur finanziell, sondern auch in einer besseren Wahrnehmung der Kraftanstrengung und des Einsatzes für die Kultur von Gerrit und Diana.
– Kreativwirtschaft
– Literaturlandschaft: Es gibt in Bamberg einen großartigen Poetry Slam, aus dem bereits einige eindrucksvolle Schreiber*innen hervorgegangen sind. Auch hier würde ich mir eine deutlichere Würdigung der beteiligten Personen für ihre Arbeit wünschen.
Bambergs unabhängige Bürger
Daniela Reinfelder (äußerte sich im Namen aller Kandidat*innen der BuB)
Zu 1 – freie Kultur) Einen sehr hohen, den es zu fördern gilt.
Zu 2 – institutionelle Kultur) ETA Hoffmann Theater und unsere Bamberger Symphoniker gilt es zu schützen und zu bewahren. Bei den Museen würden wir einen Umbau nach einem mit den Bürgern erstellten Konzept überarbeiten.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Auf jeden Fall, gerade die freischaffenden Künstler machen unsere Stadt so lebendig.
Zu 4 – Tourismus) Hier muss mehr getan werden bei der Förderung von nachhaltigem Tourismus, bei der Erhebung einer Pauschale und einer qualitätvolleren Steuerung von Flußkreuztouristen. Wir sind mit den Reedern bereits im Gespräch z.B. Avalon.
Zu 5 – Kulturförderung) Er könnten gut und gerne noch aufgestockt werden und wir finden Projekte besonders fördernswert.
Zu 6 – Zwischennutzung) Es muss möglich sein die Hürden für die Zwischennutzungen nicht zu hoch zu hängen. Grundsätzlich muss die Sicherheit der Gäste und Veranstaltungsorte gewährleistet sein, aber das wie ist das Entscheidende.
Zu 7 – Freiräume) 100 % ja
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Dies sind zwei sehr unterschiedliche Konzepte, es muss gelingen beide zu erhalten, bzw. ein neues zu schaffen.
Zu 9)
– freie Theaterschaffende – zu wenig
– Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate) – viel zu wenig
– Clubs – zu wenig
– Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten) passt
– Film- und Kinolandschaft – passt
– Kreativwirtschaft – passt
– Literaturlandschaft – passt
– Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?) – Förderung Kinderkultur und deren Träger, besonderer Eisnatz bei Kindern aus sozial schwachen Schichten
Volt
Hans-Günter Brünker
Zu 1 – freie Kultur) Die Freie Kulturszene ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Bamberger Kulturlebens. Sie verdient eine entsprechende Wertschätzung und Förderung durch die Stadt.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kulturszene Bambergs ist, ebenso wie die Freie Kulturszene, ein wichtiges Element des Städtischen Lebens. Insbesondere in ihrer Wirkung über die Stadtgrenzen hinaus.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Im Vergleich zu anderen Städten eher nein, da die Rahmenbedingungen für die Freie Szene eher unterdurchschnittlich sind. Die Publikumsresonanz ist allerdings außergewöhnlich gut.
Zu 4 – Tourismus) Das reichhaltige kulturelle Angebot in Bamberg könnte durchaus dazu beitragen den heute schon wichtigen Wirtschaftszweig Tourismus weiter zu stärken. Leider fokussiert sich die Stadt Bamberg in der Vermarktung ihres kulturellen Angebotes bislang hauptsächlich auf die institutionellen Kulturanbieter. Die Stadt wäre diesbezüglich gut beraten das große Potential der Freien Anbieter stärker in den Mittelpunkt zu rücken (und auch stärker zu fördern).
Zu 5 – Kulturförderung) Nein. Vor allem wenn man die Relationen sieht wie gefördert wird. Alle Freien Darstellenden Künstler Bambergs bekommen z.B. zusammen ca. 1% der Förderung des ETA Hoffmann Theaters, bespielen aber mehr als doppelt so viele Zuschauer. Eher auf den Tourismus ausgerichtete Aktivitäten sollten nicht aus diesem Förderetat gezahlt werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Definitiv ja.
Zu 7 – Freiräume) Definitiv ja. Ein reichhaltiges kulturelles Leben jenseits des Mainstreams befördert immer den Diskurs in einer Gesellschaft und trägt so zu einem besseren Verständnis und dem langfristigen Abbau von Vorurteilen bei. D.h. es fördert das gesellschaftliche Miteinander und schafft, darüber hinaus, eine Atmosphäre in der Innovationen gut gedeihen können.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Es ist vor allem wichtig eine Kulturstätte zu schaffen in der Künstler spartenübergreifend arbeiten können und die der Freien Szene den nötigen Raum zum arbeiten gibt. Mittelfristig wird ein solches Kulturzentrum der Freien Szene in Bamberg ein „Gesicht“ geben das dann ebenfalls überregionale Wirkung haben wird und auch überregionale Förderung ermöglicht. Ob Lagarde und/oder Kesselhaus wird sich daran entscheiden ob die oben genannten Kriterien erfüllt werden können.
Zu 9) Die Förderung durch die Stadt ist in allen genannten Bereichen verbesserungswürdig. Zum Beispiel die mangelnde finanzielle Förderung der Freien Theaterszene und der Mangel an geeigneten Aufführungs- und Proberäumen insbesondere nach dem Wegfall der Alten Seilerei. Ähnlich kämpfen die Musiker mit dem derzeitigen Wegfall der Proberäume für die Bands. Die Clubszene hat sich in Bamberg in den letzten Jahren eher negativ entwickelt und bemerkenswert und exemplarisch ist auch die Geschichte des Kontaktfestivals. Obwohl das Festival nur bedingt durch die Stadt unterstützt wurde und ständig mit operativen Hindernissen seitens der Verwaltung zu kämpfen hatte, hat es sich zu einem regional beachteten Festival entwickelt. … und muss dennoch sich immer wieder gegen Wiederstände seitens der Stadt behaupten.
Jens Többen
Zu 1 – freie Kultur) Obwohl ich mich persönlich noch nicht so lange in Bamberg aufhalte, ist die Relevanz der Kulturszene für die Stadt und auch deren Tourismus spürbar. Kultur sollte mehr gefördert werden, sie ist eine der unterschätztesten und schönsten Arten der Selbstdarstellung.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Der institutionellen Kulturszene ist nicht weniger Relevanz zuzuordnen für die Gesellschaft und die Stadt Bambergs als der freien Kulturszene.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Momentan wahrscheinlich nicht so stark. Ich sehe jedoch ein sehr hohes Potential für Bamberg, sich dies hinsichtlich zu einer sehr attraktiven Stadt zu entwickeln.
Zu 4 – Tourismus) Auch hier denke ich, dass die Zukunft große Möglichkeiten bringen könnte, dafür bedarf es jedoch einer größeren Förderung der Kulturszene Bambergs, insbesondere der freien Kulturszene.
Zu 5 – Kulturförderung) Nein, weder ist der Kulturetat hoch genug angesiedelt, noch halten wir das Verhältnis zwischen den Zuschüssen für die freie und institutionelle Kulturszene Bambergs für fair.
Zu 6 – Zwischennutzung) Ja.
Zu 7 – Freiräume) Auf jeden Fall. Kultur hat die besondere und mittlerweile seltene Eigenschaft, sich über Ästhetik und Kreativität auszudrücken, hingegen zum Prinzip des Lautesten. Diese Eigenschaft kann nicht hoch genug geschätzt werden. Die Bedeutung der Kultur für Bamberg und insbesondere die Gesellschaft ist unbestreitbar. Dementsprechend positioniert sich Volt klar für einen Ausbau kultureller Freiräume.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Pauschal kann das nicht gesagt werden. Je nach zukünftigen Umständen muss die Entscheidung, zu Gunsten der größten Entfaltungsfreiheit der Kulturszene, getroffen werden.
Zu 9) Alle Sparten könnten ausgebaut werden, bzw. verbessert. Gerade durch finanzielle Unterstützung der Stadt, könnte sehr viel mehr angeregt werden. Sorgfalt ist hierbei das Stichwort. Damit sehe ich eine Zukunft für alle der genannten Sparten.
Philipp Konstantin
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene hat für mich einen hohen Stellenwert, weil sie ein unentbehrlicher Teil des Bamberger Kulturlebens ist. Daher bedarf es einer entsprechenden Wertschätzung und Förderung vonseiten der Stadt.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene Bambergs hat für mich im gleichen Maße wie die freie Kunst- und Kulturszene einen hohen Stellenwert. Sie ist ein bedeutender Faktor des städtischen Lebens, insbesondere, da sie weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Verglichen mit anderen Städten existieren gewisse Defizite. Die Rahmenbedingungen für die freie Szene müssen sich deutlich verbessern, damit die Stadt Bamberg attraktiver für die freie Szene wird. Dafür ist die Publikumsresonanz außergewöhnlich gut.
Zu 4 – Tourismus) Das vielfältige Kulturangebot in Bamberg ist eine gute Möglichkeit den bedeutenden Wirtschaftszweig Tourismus weiter zu stärken. Leider setzt die Stadt Bamberg bei der Vermarktung ihres Kulturangebotes derzeit überwiegend auf die institutionellen Kulturanbieter. Wünschenswert wäre es, wenn die Stadt das große Potential der freien Anbieter stärker in den Fokus stellen und auch stärker fördern würde.
Zu 5 – Kulturförderung) Nein, sie sind nicht ausreichend. Insbesondere, wenn man die Relationen der Förderungen betrachtet. Alle Freien Darstellenden Künstler Bambergs bekommen z.B. zusammen etwa 1% der Förderung des ETA-Hoffmann-Theaters, bespielen aber mehr als doppelt so viele Zuschauer. Aktivitäten, die eher auf Touristen ausgerichtet sind, sollten nicht aus diesem Förderetat gezahlt werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Auf jeden Fall.
Zu 7 – Freiräume) Auf jeden Fall. Ein vielfältiges kulturelles Leben jenseits des Mainstreams befördert immer den Diskurs in einer Gesellschaft und trägt so zu einem besseren Verständnis und dem langfristigen Abbau von Vorurteilen bei. D.h. es fördert das gesellschaftliche Miteinander und schafft, darüber hinaus, eine Atmosphäre, in der Innovationen gut gedeihen können.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Es ist insbesondere wichtig, eine Kulturstätte zu schaffen, in der Künstler spartenübergreifend arbeiten können und die der freien Szene den nötigen Raum zum Arbeiten gibt. Mittelfristig wird ein solches Kulturzentrum der freien Szene in Bamberg ein „Gesicht“ geben, das dann ebenfalls überregionale Wirkung haben wird und auch überregionale Förderung ermöglicht. Ob Lagarde und/oder Kesselhaus wird sich daran entscheiden, ob die oben genannten Kriterien erfüllt werden können.
Zu 9) Die Förderung durch die Stadt ist in allen genannten Bereichen verbesserungswürdig. Zum Beispiel die mangelnde finanzielle Förderung der freien Theaterszene und der Mangel an geeigneten Aufführungs- und Proberäumen insbesondere nach dem Wegfall der Alten Seilerei. Ähnlich kämpfen die Musiker mit dem derzeitigen Wegfall der Proberäume für die Bands. Die Clubszene hat sich in Bamberg in den letzten Jahren eher negativ entwickelt und exemplarisch ist auch die Geschichte des Kontaktfestivals. Obwohl das Festival nur bedingt durch die Stadt unterstützt wurde und ständig mit operativen Hindernissen seitens der Verwaltung zu kämpfen hatte, hat es sich zu einem regional beachteten Festival entwickelt.
Johanna Brünker
Zu 1 – freie Kultur) Die Vielfalt, das Engagement und die Qualität der freien Kunst- und Kulturszene ist von unschätzbarem Wert für die Stadt und verdient entsprechende Unterstützung durch die Verwaltung und haushälterische Mittel in nennenswertem Umfang.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene ist ein Magnet und Aushängeschild über die Stadtgrenzen hinaus und sollte entsprechend gefördert werden.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die Zuschauerzahlen sind sehr hoch, das Angebot ist groß und abwechslungsreich. Die Rahmenbedingungen sind im Gegensatz dazu sehr beschränkt (Probebühnen, Veranstaltungsräume, etc.)
Zu 4 – Tourismus) Kultur und Welterbe sind inhaltlich eng verknüpft. Die institutionellen Kunst- und Kultureinrichtungen Bambergs spielen bereits jetzt für den Tourismus eine Rolle, eine bessere Sichtbarmachung und Bewerbung der Freien Künste durch die Touristeninfo und offizielle Seiten der Stadt wäre äußerst wünschenswert.
Zu 5 – Kulturförderung) Investition in Kultur zahlt sich in vielfältiger Weise aus (attraktiver Wohnort, Steigerung der Lebensqualität, vermehrter Besuch von Gaststätten, Kultur im Quartier …) und sollte noch deutlich höher gefördert werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Eine gute Idee – wenn die Organisation pragmatisch und unbürokratisch gestaltet wird.
Zu 7 – Freiräume) Kultur kann zu Dialog und gesellschaftlichem Austausch führen. Im Sinne eines guten Quartiermanagements wäre es sinnvoll, Kunst nicht nur an herausragenden und herausgehobenen Orten anzubieten, sondern alle Stadtteile zu „bespielen“.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Die inhaltliche Ausgestaltung der Spielorte ist das wichtigste Kriterium, entsprechend wird ein pauschales Entweder – Oder der Fragestellung nicht gerecht.
Zu 9) Die Rahmenbedingungen sind für jede dieser Gruppierungen verbesserungswürdig.
Laura Kuttler
Zu 1 – freie Kultur) Einen sehr hohen Stellenwert – die freie Kunst- und Kulturszene zeichnet Bamberg aus, grenzt sie von anderen Städten ab. Für mich ein wichtiger Teil der Lebensqualität hier.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Hier gilt: Die Mischung machts! Für eine kulturelle Vielfalt braucht es die freie Szene, aber auch die institutionelle.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die Bamberger Bürger*innen sind ein offenes und interessiertes Publikum, auch aus dem Umland kommt viel Zulauf. Allerdings scheint die Stadtadministration das noch nicht verstanden zu haben, was es für die Künstler*innen schwer macht.
Zu 4 – Tourismus) Ein ganz wichtiger Gedanke! Der Tourismus ist auch eine wirtschaftliche Stärke Bambergs, allerdings muss er in für Bamberg verträgliche Bahnen entwickelt werden – dazu kann die Kultur einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie vor allem Touristen anzieht, die nicht nur als Tagestouristen zu den üblichen Sehenswürdigkeiten unterwegs sind.
Zu 5 – Kulturförderung) Nein. Hier muss auch im Finanziellen zu erkennen sein, welchen Anteil die freie Kunst- und Kulturszene in Bamberg spielt. Eine Verteilung sollte nach Rücksprache mit verschiedenen, verantwortlichen Akteuren erfolgen.
Zu 6 – Zwischennutzung) Unbedingt! Kunst kann Räumen neues Leben einhauchen und sie ganz anders inszenieren. Leerstand ist nie spannend, eine Förderung solcher Nutzungen ist wünschenswert.
Zu 7 – Freiräume) Natürlich. Kunst braucht Raum, um sich zu entwickeln und sollte hier so wenig Einschränkungen wie nötig erfahren – und gerade im Bezug auf Frage 4, aber auch auf die Attraktivität der Stadt für die Bewohner*innen, ist dies sinnvoll.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Das wäre wünschenswert, da gerade auch die Lage der zwei Orte sowie die Größe unterschiedliche Künstler*innen wie auch unterschiedliches Publikum anspricht. Zwei Orte bedeutet allerdings auch die Splittung von Mitteln, da müsste eine sinnvolle Lösung gefunden werden.
Zu 9) Das Problem für die freien Theaterschaffenden ist der Wegfall der Probe- und Veranstaltungsräume ohne adäquaten Ersatz zu schaffen. Das gleiche gilt selbstverständlich – und mit dem aktuellen Thema rund um das Sound-n-Arts – für die Musiker. Auch die Clublandschaft hat sich in den letzten zehn Jahren stark verändert, hier muss die Stadt aufpassen, dass diese nicht zu einheitlich wird, sonder auch Alternativen erhalten bleiben. Insgesamt sollte sich die Stadt nicht nur auf einzelne Festivals verlassen (die Bamberger Kurzfilmtage oder BamLit), sondern auch den Alltagsbetrieb durch das ganze Jahr besser unterstützen.
Paul Linssen
Zu 1 – freie Kultur) Die Kunst- und Kulturszene der Stadt Bamberg bieten offene Räume für individuelle Kulturschaffende und ist ein wichtiger und nicht mehr wegzudenkender Beitrag zum vielfältigen kulturellen Angebot der Stadt und bedarf entsprechend Unterstützung.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene ist ein Magnet und Aushängeschild über die Stadtgrenzen hinaus und sollte entsprechend gefördert werden.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die Stadt hat das Potential die Attraktivität zu steigern, es müsste den freischaffenden Künstler*innen entsprechende Räumlichkeiten, Fördermittel etc. zur Verfügung gestellt werden.
Zu 4 – Tourismus) Der Tourismus ist für Bamberg eine wichtige Einnahmequelle und spielt bereits jetzt mit den existierenden Kultureinrichtungen eine wichtige Rolle und muss durch bessere Bewerbung sichtbarere gemacht werden.
Zu 5 – Kulturförderung) Durch steigende Einnahmen u.a. durch Tourismus sollte die Förderhöhe entsprechend angepasst werden. Alle Förderbeteiligten sollten an einen Tisch um hier einen konstruktiven Konsens zu finden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Ja sollte ermöglicht werden, ich denke die Planung/Organisation wird hier entscheidend sein.
Zu 7 – Freiräume) Kultur sollte nicht nur an feste Orte geknüpft sein vereinfacht jedoch die Organisation. Eine neue Denkweise Kultur an „unbespielte“ Ort zu schaffen finde ich gut.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Ich denke die Vielfalt an „bespielbare“ Orte interessant, jedoch sollten gewisse Kriterien bei der Wahl der Orte berücksichtigt werden wie u.a. Ausstattung, Sicherheit und Anwohner
Zu 9) Man sollte alle an einen Tisch bringen und zusammen mit der Stadt die Pro- und Contra erarbeiten um dann gezielt einzelne Kulturgruppen zu fördern.
Ute Schubert-Stähr
Zu 1 – freie Kultur) Die Vielfalt, das Engagement und die Qualität der freien Kunst- und Kulturszene ist von unschätzbarem Wert für die Stadt und verdient entsprechende Unterstützung durch die Verwaltung und haushälterische Mittel in nennenswertem Umfang.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene ist ein Magnet und Aushängeschild über die Stadtgrenzen hinaus und sollte entsprechend gefördert werden.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die Zuschauerzahlen sind sehr hoch, das Angebot ist groß und abwechslungsreich. Die Rahmenbedingungen sind im Gegensatz dazu sehr beschränkt (Probebühnen, Veranstaltungsräume, etc.)
Zu 4 – Tourismus) Kultur und Welterbe sind inhaltlich eng verknüpft. Die institutionellen Kunst- und Kultureinrichtungen Bambergs spielen bereits jetzt für den Tourismus eine Rolle, eine bessere Sichtbarmachung und Bewerbung der Freien Künste durch die Touristeninfo und offizielle Seiten der Stadt wäre äußerst wünschenswert.
Zu 5 – Kulturförderung) Investition in Kultur zahlt sich in vielfältiger Weise aus (attraktiver Wohnort, Steigerung der Lebensqualität, vermehrter Besuch von Gaststätten, Kultur im Quartier …) und sollte noch deutlich höher gefördert werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Eine gute Idee – wenn die Organisation pragmatisch und unbürokratisch gestaltet wird.
Zu 7 – Freiräume) Kultur kann zu Dialog und gesellschaftlichem Austausch führen. Im Sinne eines guten Quartiermanagements wäre es sinnvoll, Kunst nicht nur an herausragenden und herausgehobenen Orten anzubieten, sondern alle Stadtteile zu „bespielen“.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Die inhaltliche Ausgestaltung der Spielorte ist das wichtigste Kriterium, entsprechend wird ein pauschales Entweder – Oder der Fragestellung nicht gerecht.
Zu 9) Die Rahmenbedingungen sind für jede dieser Gruppierungen verbesserungswürdig.
Marlene Joger
Zu 1 – freie Kultur) Die Vielfalt, das Engagement und die Qualität der freien Kunst- und Kulturszene ist von unschätzbarem Wert für die Stadt und verdient entsprechende Unterstützung durch die Verwaltung und haushälterische Mittel in nennenswertem Umfang.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene ist ein Magnet und Aushängeschild über die Stadtgrenzen hinaus und sollte entsprechend gefördert werden.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die Zuschauerzahlen sind sehr hoch, das Angebot ist groß und abwechslungsreich. Die Rahmenbedingungen sind im Gegensatz dazu sehr beschränkt (Probebühnen, Veranstaltungsräume, etc.)
Zu 4 – Tourismus) Kultur und Welterbe sind inhaltlich eng verknüpft. Die institutionellen Kunst- und Kultureinrichtungen Bambergs spielen bereits jetzt für den Tourismus eine Rolle, eine bessere Sichtbarmachung und Bewerbung der Freien Künste durch die Touristeninfo und offizielle Seiten der Stadt wäre äußerst wünschenswert.
Zu 5 – Kulturförderung) Investition in Kultur zahlt sich in vielfältiger Weise aus (attraktiver Wohnort, Steigerung der Lebensqualität, vermehrter Besuch von Gaststätten, Kultur im Quartier …) und sollte noch deutlich höher gefördert werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Eine gute Idee – wenn die Organisation pragmatisch und unbürokratisch gestaltet wird.
Zu 7 – Freiräume) Kultur kann zu Dialog und gesellschaftlichem Austausch führen. Im Sinne eines guten Quartiermanagements wäre es sinnvoll, Kunst nicht nur an herausragenden und herausgehobenen Orten anzubieten, sondern alle Stadtteile zu „bespielen“.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Die inhaltliche Ausgestaltung der Spielorte ist das wichtigste Kriterium, entsprechend wird ein pauschales Entweder – Oder der Fragestellung nicht gerecht.
Zu 9) Die Rahmenbedingungen sind für jede dieser Gruppierungen verbesserungswürdig.
Tobias Linck
Zu 1 – freie Kultur) Die Vielfalt, das Engagement und die Qualität der freien Kunst- und Kulturszene ist von unschätzbarem Wert für die Stadt und verdient entsprechende Unterstützung durch die Verwaltung und haushälterische Mittel in nennenswertem Umfang.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunst- und Kulturszene ist ein Magnet und Aushängeschild über die Stadtgrenzen hinaus und sollte entsprechend gefördert werden.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Die Zuschauerzahlen sind sehr hoch, das Angebot ist groß und abwechslungsreich. Die Rahmenbedingungen sind im Gegensatz dazu sehr beschränkt (Probebühnen, Veranstaltungsräume, etc.)
Zu 4 – Tourismus) Kultur und Welterbe sind inhaltlich eng verknüpft. Die institutionellen Kunst- und Kultureinrichtungen Bambergs spielen bereits jetzt für den Tourismus eine Rolle, eine bessere Sichtbarmachung und Bewerbung der Freien Künste durch die Touristeninfo und offizielle Seiten der Stadt wäre äußerst wünschenswert.
Zu 5 – Kulturförderung) Investition in Kultur zahlt sich in vielfältiger Weise aus (attraktiver Wohnort, Steigerung der Lebensqualität, vermehrter Besuch von Gaststätten, Kultur im Quartier …) und sollte noch deutlich höher gefördert werden.
Zu 6 – Zwischennutzung) Eine gute Idee – wenn die Organisation pragmatisch und unbürokratisch gestaltet wird.
Zu 7 – Freiräume) Kultur kann zu Dialog und gesellschaftlichem Austausch führen. Im Sinne eines guten Quartiermanagements wäre es sinnvoll, Kunst nicht nur an herausragenden und herausgehobenen Orten anzubieten, sondern alle Stadtteile zu „bespielen“.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Die inhaltliche Ausgestaltung der Spielorte ist das wichtigste Kriterium, entsprechend wird ein pauschales Entweder – Oder der Fragestellung nicht gerecht.
Zu 9) Die Rahmenbedingungen sind für jede dieser Gruppierungen verbesserungswürdig.
Joachim Graff
Zu 1 – freie Kultur) Vielfalt und Lebendigkeit ist mir wichtig. Bamberg ist da schön vital. Mit zu sehr Experimentellem kann ich persönlich jedoch wenig anfangen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Speziell das ETA Hoffmann Theater und die Bamberger Symphoniker haben für mich einen hohen Stellenwert. Von beiden besuche ich Veranstaltungen regelmäßig. Auch da schätze ich die Qualität, das Niveau und die Vielfalt. Ein Besuch von Museen ist für mich meist rein Themen abhängig (Sonderausstellungen).
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ja, das denke ich schon. Bamberg hat eine kultur-interessierte Bevölkerung in breitem Spektrum. Das Angebot und die Auslastung werden auch durch den hohen Studentenanteil und den Tourismus positiv beeinflusst.
Zu 4 – Tourismus) Die Frage wird mir auch bei mehrmaligem Lesen nicht klar.
Zu 5 – Kulturförderung) Da bin ich kein Experte. Ich kann das nicht beurteilen.
Zu 6 – Zwischennutzung) Für die kulturelle Zwischennutzungen von Leerständen sollte es eine „Börse“ beim Kulturamt der Stadt geben. Ab einer bestimmten Zeitspanne, Infrastruktur und Flächengröße sollte es ein gefördertes MUSS geben, diese Leerstände öffentlich zugänglich zu machen. Ein weiteres Kriterium sollten die Bereitstellungs- und Nutzungskosten sein.
Zu 7 – Freiräume) Bei exzeptionellen Locations, wie z.B. die ehemalige Maiselbräu sollte von vorne herein die Stadt Bamberg den Finger drauf haben und behalten und als künstlerische und kulturelle Freiräume entwickeln. Solche Gebäudeflächen sind unwiederbringlich und sollten von einer konventionellen, Profit-orientierten Vermarktung ausgeschlossen sein.
Auf der anderen Seite wird für viel zu kleine (qm, Räume) und ungeeignete (dunkel, feucht) Gebäude maßlos Geld versenkt, nur weil man eine Lobbygruppe bedienen will. Ich denke hier an die Wolfsschlucht. Bitte: Wieviel hat dort die Investition zur Schaffung eines Betreuungsplatzes gekostet und kostet weiter??
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Beide Locations sollten erhalten bleiben, gefördert und ausgebaut werden. Für eine Stadt wie Bamberg ist das durchaus sinnvoll und angemessen.
Zu 9) Meiner Meinung nach hat das Stadtmarketing in seiner jetzigen Form und als Anschub bspw. für das „Jazz-Blues-Festival“ und „Bamberg zaubert“ ausgedient und sollte reduziert ins Kulturamt oder TKS der Stadt Bamberg integriert werden. Das frei werdende Geld sollte in die Nutzungsräume und –initiativen der Freischaffenden investiert werden.
Zu 10) Mega-Events wie die Großplastiken des Künstlerhauses von Dr. Goldmann sollten wieder belebt werden. Es war immer ein großer Magnet und somit Gewinn für die Bürger und Touristen der Stadt. Und außerdem ist immer etwas Bleibendes hängen geblieben.
Außerdem: Es sollten Vorbereitungen in Angriff genommen werden wie Stadt – Natur – Landwirtschaft – Wirtschaft in Zukunft nicht mehr im Wettstreit um Nutzung und Flächen zueinander stehen, sondern optimal mit einem angemessenen Anteil füreinander „belebt“ werden können. Raum wir knapper und knapper und wir sind in keiner Weise darauf vorbereitet wie Qualität für alle Nutzer erhalten bleiben kann. Das könnte auch als kulturell-intellektuelles Thema in Zukunft stärker in den Fokus rücken, um die Menschen zu sensibilisieren.
Christian Dibbern
Zu 1 – freie Kultur) Eine wichtigen.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Einen sehr wichtigen. Absolut unverzichtbar für die Stadt und ihre Bürger.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Ja. Ist sie zwar noch nicht, sollte es aber unbedingt sein.
Zu 5 – Kulturförderung) Der Betrag ist noch deutlich zu gering. Kultur ist ein Allgemeingut und sollte für jeden „erreichbar“ sein.
Zu 6 – Zwischennutzung) Ja, unbedingt.
Zu 7 – Freiräume) Alle kulturellen Freiräume sind ein Gewinn für die Stadt. Interessant wäre aber die Frage, was alles unter „Kultur“ subsumiert werden sollte.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Für mich gäbe es keinen Grund, zwei solch unterschiedliche Gebäude in so unterschiedlicher Umgebung nicht auch unterschiedler Nutzung zuzuführen. Beides wäre ein Gewinn!
CSU
Ulrich Kahle (parteilos)
Zu 1 – freie Kultur) Da ich davon überzeugt bin, dass Kultur der bedeutendste „weiche“ Standortfaktor einer Stadt ist, hat jede Form von Kultur einen hohen Stellenwert.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Eine typische Bamberger „Glatteisfrage“: Ja, die Symphoniker und das Theater – immerhin habt Ihr anders als der OB nicht das Künstlerhaus genannt. Aber die Museen? Sind bis auf das Naturkundemuseum keiner besonderen Erwähnung wert – anders der Kunstverein, den Ihr „vergessen“ habt, der mit seinem fast übermenschlichen Engagement vieles in dieser Stadt in den Schatten stellt…
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Warum nicht?
Zu 4 – Tourismus) Die kann dann an Bedeutung hinzugewinnen, wenn hier eine überlegte und abgestimmte Koordination stattfindet. Bamberg wird von kulturaffinen Gästen langfristig nur profitieren!
Zu 5 – Kulturförderung) Nein! Aber woher nehmen? Bamberg hat kaum Potential, nennenswerte Gelder zu generieren – neue Gewerbegebiete sind von vielen nicht gewollt – und beliebige Freiräume dafür gibt’s es schlicht nicht. Und – die Unterlassungssünden der letzten 3, 4 Jahrzehnte etwa beim Bauunterhalt verkürzen allfällige Handlungsspielräume extrem!
Zu 6 – Zwischennutzung) Möglicherweise – hängt aber von vielen Faktoren ab: wer übernimmt bei Leerständen der öffentlichen Hand die Verantwortung? Private Leerstände sind private Angelegenheit – es kommt auf Kreativität und wohl auch Qualität potentieller Interessenten an. Ich denke, die Kommune wird da wenig helfen können.
Zu 7 – Freiräume) Was meint Ihr mit „Freiräumen“? Was haben die mit Stadtentwicklung zu tun? Bamberg ist klein, umzingelt von anderen selbstständigen Kommunen und hat KEINE Reserveflächen mehr – und im Osten macht die Natur einen Strich durch die Rechnung, wie wir gesehen haben.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Beide Standorte haben ihren Sinn, weil sie in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich sind. Kultur auf Lagarde kann erst nach Fertigstellung von Tiefbaumaßnahmen u.a.m. an den Start gehen und wird ein eigenes Klientel haben und brauchen… Das Kesselhaus ist dringend benötigter Ausstellungraum (vor allem bei der sinnvollen Erweiterung durch die Shedhalle) und Experimentierfeld (im Kesselraum selbst). Vieles andere, am wenigsten Theater, ist dort denkbar, muss aber gewissen Lärmbeschränkungen durch das bewohnte Umfeld ertragen können. Im Übrigen könnte man mit dem Kesselhaus sehr zügig anfangen!
Zu 9) das ist wie manches eine Frage des Blickwinkels: die „freie“ Kulturszene boomt seit Jahren und zugleich sind etablierte Räume weggefallen. Man kann und wird auch nicht alles unterstützen wollen, hier gilt Qualität vor Quantität!
Bamberg war und ist eine kleine Stadt mit einer boomenden Universität – überproportional steigende Studentenzahlen bewirken stets ein mehr an Kulturinitiativen. Anders als das ungleich größere und potentere Nürnberg wird Bamberg nichts so einfach umsetzen können. Hier bin ich skeptisch und freue mich über kleine Erfolge.
Frei Wähler
Claudia John
Zu 1 – freie Kultur) Die freie Kunst- und Kulturszene hat einen hohen Stellenwert in unserer vielfältigen Kulturlandschaft. Durch ein vielfältiges Angebot kann ein breites Publikum angesprochen werden.
Zu 2 – institutionelle Kultur) Die institutionelle Kunstszene ist eines der Aushängeschilder der Stadt. Institutionen wie die Symphoniker sind nicht nur Publikumsmagnet, sondern repräsentieren Bamberg weltweit.
Zu 3 – Attraktivität der Stadt) Auf Grund der aktuell bereits vorhandenen Szene sehe ich die Attraktivität, diese muss jedoch weiter ausgebaut werden.
Zu 4 – Tourismus) Wie bereits in Frage 2 angesprochen hat die institutionelle Szene internationalen Ruf. Daher können gezielte touristische Angebote neue Schwerpunkte setzen.
Zu 5 – Kulturförderung) Sollten finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, wäre die Kulturförderung sicherlich zu erhöhen. Innerhalb der Kulturförderung müssen neue Schwerpunkte gesetzt werden; eine Umverteilung stattfinden.
Zu 6 – Zwischennutzungen) Sollten die bau- und brandschutztechnischen Vorgaben erfüllt sein, die Eigentumsrechte geklärt und die Nutzung rechtlich geregelt, spricht einer Zwischennutzung nichts im Wege.
Zu 7 – Freiräume) Kunst und Kultur hat sich stets ihre Nischen gesucht.
Zu 8 – Kesselhaus/Lagarde) Nach meiner Ansicht sollten beide Projekte umgesetzt werden. Das Kesselhaus dient als Alternative zur Villa Dessauer und sollte als Ort der Kunst dienen. Dieses Projekt kann relativ zeitnah ermöglicht werden. Das Projekt auf der Lagarde-Kaserne ist breiter gefächert. Hier kann neben Räumen für Kultur und Musik ein neues Zentrum für Bamberg Ost entstehen. Die Veranstaltungsräume könnten vielfältig genutzt werden.
Zu 9)
– freie Theaterschaffende – Eine Umverteilung der Mittel des ETA Hofmann Theaters zu Gunsten der freien Theaterschaffenden ist sinnvoll.
– Musiklandschaft (Probenräume und Veranstaltungsräume bzw. -formate) – Bis zur Eröffnung der Lagarde müssen Zwischennutzungen nach den oben genannten Kriterien ermöglicht werden. Ein wichtiger Punkt wäre hier das „House of Muisc“
– Clubs – Abgesehen von Einzelschicksalen (Sound’n‘ Arts, Morphclub) tut die Stadt hier bereits genug.
– Bildende Kunst (Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten) – Hier gilt wie oben aufgeführt das Kesselhaus als neue Ausstellungsfläche zu entwickeln.
– Film- und Kinolandschaft – Durch die Bamberger Kurzfilmtage und die beiden kleineren Kinos sind wir für eine Stadt unserer Größe gut aufgestellt.
– Kreativwirtschaft – Wie der Name „Wirtschaft“ bereits beinhaltet liegt dies nicht in den Aufgaben der Stadt Bamberg.
– Literaturlandschaft – Durch das BamLit rückt Bamberg stets mehr in den Fokus der deutschen Literatur. Große Autoren repräsentieren Bamberg.
– Sonstige (Wer fällt Ihnen sonst noch ein?) – Kleine Museen (beispielsweise Gärtner- und Häckermuseum) müssen auch im Zuge eines nachhaltigen Tourismus unterstützt werden.